14.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bitteres Aus
durch spätes 2:2

Frankfurt verpasst das Wunder

Istanbul (dpa). Trotz einer bravourösen Abwehrschlacht und des »doppelten Takahara« hat Eintracht Frankfurt das Fußball-Wunder am Bosporus knapp verpasst.

Mit seinen Treffern in der 8. und 51. Minute hatte Naohiro Takahara den Bundesligisten beim 2:2 (1:0) bei Fenerbahce Istanbul aussichtsreich in Führung gebracht, doch Tuncay (62.) und »Joker« Semih (82.) drehten den Spieß noch zu Gunsten des türkischen Tabellenführers um. Denn »Fener« zog dank des Teilerfolgs an Stelle der Hessen in die Runde der letzten 32 des UEFA-Pokals ein, die einen Sieg benötigt hätten. Istanbuls 2:2-Schütze Semih sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.
Vor 48000 Zuschauern blieb Frankfurts Traum vom größten internationalen Erfolg seit Erreichen des Viertelfinales bei der letzten Europacup-Teilnahme vor elfeinhalb Jahren unerfüllt.
Trainer Friedhelm Funkel verstärkte mit einer Viererkette in der Abwehr und einem Fünfer-Mittelfeld die Defensive. Hinter Takahara als einziger Spitze erhielt Markus Weissenberger den Vorzug als Spielmacher vor Alexander Meier. Und der Österreicher war beim ersten guten Angriff der Hessen mit einer Maßflanke auf Takaharas Kopf der Wegbereiter der überraschenden Führung. Denn zuvor hatten Aurelio (6.) und Mateja Kezman (7.) gute Chancen für die heimstarken Türken.
Die Frankfurter versuchten dem immensen Druck der druckvoll über außen angreifenden Hausherren zu widerstehen. Deren beste Einschussmöglichkeiten resultierten zunächst aus Einzel-Aktionen. Der starke Tuncay mit einem wuchtigen Lattenschuss aus 20 Metern (20.), Aurelio (27.), dessen Fernschuss Keeper Markus Pröll entschärfte und Alex (33.) hatten das 1:1 gegen die kaum noch zu Entlastungsangriffen kommenden Gäste auf dem Fuß.
Nach dem Wiederanpfiff schlugen die Deutschen erneut früh und eiskalt zu. Und wieder war es der Japaner Takahara, der per Kopf diesmal eine Flanke von Albert Streit vollendete. Die Türken reagierten auf den erneuten Schock mit wütenden Gegenangriffen und wurden nach einer Ecke belohnt, als Tuncay mit einem platzierten Kopfball verkürzen konnte. Funkel wechselte kurz darauf für den ausgelaugten Weissenberger Meier ein Doch in erster Linie war die starke Innenverteidigung mit Vasoski und Kyrgiakos gefordert. Beim bitteren Ausgleich war aber auch dieses starke Duo machtlos.
Fenerbahce Istanbul: Volkan Demirel - Önder Turaci, Lugano, Edu, Ugur Boral - Deniz Baris (53. Yozgatli) - Appiah, Aurelio (75. Semih Sentürk), Tuncay Sanli - Alex, Kezman (72. Deivid)
Eintracht Frankfurt: Pröll - Rehmer (85. Thurk), Kirgiakos, Vasoski, Spycher - Russ, Fink - Streit, Weissenberger (71. Meier), Köhler (62. Ochs) - Takahara
Tore: 0:1 Takahara (8.), 0:2 Takahara (51.), 1:2 Tuncay Sanli (63.), 2:2 Semih Sentürk (82.).

Artikel vom 14.12.2006