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Bielefelder grüßen gern mit Unicef

Weihnachtskarten auf Märkten, in Apotheken und Buchhandlungen

Bielefeld (WB/rb). Unicef und Grußkarten - das ist ein fester Begriff: Weltweit, und ganz besonders in Bielefeld.
40 000 Euro Reinerlös könnten 2006 allein in der Stadt am Teuto wieder drin sein. Bedingung: Der Verkauf auf Weihnachtsmärkten, über Apotheken, Buchhandlungen und viele andere Stellen muss so gut weiterlaufen wie bislang - und das in einer kalendarisch verkürzten Adventszeit. Das berichtete gestern Juliana Lobensteiner in der Geschäftsstelle von Unicef am Ehlentruper Weg 60 A.
Hohes Lob zollte den insgesamt 25 Ehrenamtlichen in Bielefeld Deutschland- Geschäftsführer Dietrich Garlichs. Bielefeld mit seiner Außenstelle in Rietberg, sowie Paderborn und Bünde seien wichtige Knotenpunkte im Netzwerk der 120 Arbeitsgruppen bundesweit, sagte er. 8000 Ehrenamtliche sorgten unentgeltlich dafür, dass allein in Deutschland 17 Millionen Grußkarten verkauft werden. Weltweit gehen die Unicefgrüße sogar 150 Millionen mal auf die Reise, Jahr für Jahr.
Niemand verdient etwas dabei, auch nicht die »Kommissionäre« genannten wichtigen Partner im Einzelhandel. Der ganze Erlös fließt stattdessen in Projekte des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen. Ganz vorne stehen dabei in diesem Jahr »Schulen für Afrika« und Programme zur Aids-Aufklärung. Garlichs: »Schon der Verkauf von zwei Kassetten mit je zehn Doppelkarten reicht aus, um den Impfstoff gegen die sechs gefährlichsten Infektionskrankheiten für zehn Kinder anzuschaffen.«
Unicef als weltweit tätige Organisation in 160 Ländern nutzt seine politischen und internationalen Möglichkeiten. Garlichs: »Mit der Kinderrechtskonvention in der Hand ist auch die indische Regierung zu beeindrucken«. Wenn Unicef, wie gerade in diesem Jahr, die Benachteiligung von Mädchen dort anprangere, »dann ist denen das richtig peinlich«, bestätigt Garlichs. Aber ohne das große Netzwerk an Ehrenamtlichen vor Ort, könne auch eine UN-Organisation nur halb soviel bewirken. Zumal Unicef von den Mitgliedsstaaten nur auf freiwilliger Basis bezuschusst werde. »Der deutsche Beitrag an Unicef ist bescheiden gering, irgendwo zwischen Neuseeland und Andorra«.

Artikel vom 14.12.2006