14.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Susanne Bordewick
Diplom-Pädagogin

Ein Beruf, in dem der Kontakt zu Menschen groß geschrieben wird - dieses Ziel hat Susanne Bordewick bereits seit der Schulzeit verfolgt. Nach dem Studium zur Diplom-Pädagogin an der Universität Bielefeld wurde sie beim Diakonie-Verband Brackwede schließlich fündig. Seit 2003 arbeitet die heute 30-Jährige hier im Bereich Service-Wohnen, koordiniert seit August 2006 außerdem die ambulante Hospizarbeit im Bielefelder Süden.
Zu ihren Aufgaben zählt Susanne Bordewick damit »die Begleitung eines Lebensabschnitts, bei dem es besonders wichtig ist, dass Menschen nicht allein gelassen werden«. Denn die Anfragen zur Hospizarbeit kommen in der Regel von schwer kranken Menschen, bei denen keine Hoffnung auf Heilung mehr besteht.
Den ersten Besuch im Heim, im Privathaushalt oder bei Bedarf auch im Krankenhaus leistet Susanne Bordewick immer persönlich. Hier gilt es auszuloten, wie der Mensch wohnt, welche Bedürfnisse er hat und welcher der rund 40 ehrenamtlichen Hospizhelfer als Begleiter besonders gut zu ihm passen könnte. »Meist habe ich hier sehr schnell eine oder zwei Personen im Kopf.«
Auf die Hospizhelfer warten im Anschluss vor allem seelsorgerische Aufgaben: »Sie müssen gut zuhören und sich selbst auch mal zurücknehmen können«, sagt die Diplom-Pädagogin. Neben dem sterbenden Menschen bedürften außerdem häufig die Angehörigen einer Betreuung. »Viele bringen sich in starkem Maße ein und sind froh, wenn ihnen jemand den Einkauf abnimmt oder über Nacht bleibt, damit sie selbst mal wieder halbwegs in Ruhe durchschlafen können.«
Dass Hospizarbeit eine emotional äußerst anspruchsvolle Tätigkeit ist, die bei weitem nicht jeder leisten könnte, weiß Susanne Bordewick ganz genau. »Natürlich geht einem manche Lebensgeschichte sehr nahe, aber alles sollte man nicht mit nach Hause tragen.« Ablenkung vom Berufsalltag findet die 30-Jährige vor allem im Sport. Ob Step-Aerobic, Spinning oder Jogging - für alle Formen des Fitnesstrainings ist sie schnell zu begeistern. Daneben reist sie gern in ferne Länder wie Thailand, Neuseeland oder Kambodscha, um möglichst viele fremde Kulturen kennen zu lernen. Im Gepäck hat die Hobbyfotgrafin dann stets eine Kamera.Peter Monke

Artikel vom 14.12.2006