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Keine Vorstrafen? Das
können wir doch ändern

»Die einzig richtige Entscheidung trifft nur der Papst«

Juristen sind spitzfindig, nicht nur im Umgang mit Gesetzen. Wenn reizt es nicht, seinem Gegenüber einmal so richtig Kontra zu geben? Die verbale Keule bekommen Angeklagte und Zeugen, aber auch Richter, Staats- und Rechtsanwälte zu spüren.

Angeklagter: Also habt Ihr Angst vor mir?
Ulrich Kraft: Nein, ich sowieso nicht, das wissen Sie.
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Angeklagte: Ich trinke nie Alkohol.
Klaus Schmitz: Beachtlich, das kann Herr Diewitz von sich nicht behaupten
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Angeklagter: Ich zahle 900 Euro Miete.
Eckhard Krämer: Was haben Sie gemietet, Windsor Castle?
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Angeklagter: Das ist hier wie Poker, nicht wahr?
Wolfgang Heimann: Deswegen haben wir auch alle ein Pokerface.
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Zeuge: Kann nicht schreiben, kann nicht lesen.
Werner Scheck: Wie alt sind Sie?
Zeuge: Weiß nicht.
Werner Scheck: Ungefähr.
Zeuge: 37?
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Dr. Holger Rostek: Die einzig richtige Entscheidung ist der Paragraph 153, die Einstellung des Verfahrens.
Eckhard Krämer: Die einzig richtige Entscheidung trifft der Papst.
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Angeklagter: Wie hoch sind die Gerichtskosten?
Gerd Brüggemann: Leider viel zu niedrig.
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Joachim Grunsky: Haben Sie Vorstrafen?
Zeuge: Eigentlich nicht.
Joachim Grunsky: Das können wir ändern, das geht schnell.
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Hans-Dieter Dodt: Eigentlich sollten Sie um 9 Uhr vereidigt werden.
Rechtsanwältin: Meine Uhr ist stehen geblieben.
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Marco Wibbe: Ich habe mich um 180 Grad gedreht.
Eckhard Krämer: Es kommt selten vor, dass dieser Staatsanwalt sagt, er habe sich um 180 Grad gedreht.
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Marco Wibbe: Am Anfang habe ich gedacht, das ist ein kleiner Drecksack.
Eckhard Krämer: Angeklagter, Sie haben vom Staatsanwalt ein hohes Lob bekommen. Er hat Sie nicht in die Schublade »Drecksack« gepackt.
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Angeklagter: Ich habe 60 000 Euro an den Anwalt gezahlt.
Marco Wibbe: Was war das für ein Rechtsanwalt?
Angeklagter: Dr. Rostek.
Marco Wibbe: Ach so.
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Wolfgang Crayen: Jeder Radfahrer macht es so . . .
Ingrid Maatmann: . . . wodurch es nicht richtiger wird.
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Holger Rostek: Wenn Sie Verteidiger wären, was würden Sie dann fragen?
Rainer Kahnert: Ich würde Fragen nur einmal stellen.

Artikel vom 29.12.2006