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Uni und FH jetzt beim Ministerium im Wort

Landesweit erste Zielvereinbarungen unterzeichnet

Von Sabine Schulze

Bielefeld (sas). In Bielefeld hat das NRW-Wissenschaftsministerium gestern den Reigen von Vertragsunterzeichnungen mit den Hochschulen des Landes eröffnet. Zuallererst vormittags in der Fachhochschule, danach in der Universität setzten Staatssekretär Dr. Michael Stückradt und die Rektoren Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff (FH) und Prof. Dr. Dieter Timmermann ihre Unterschriften unter Zielvereinbarungen.
Diese dienen dazu, den Hochschulen die Rahmenbedingungen bis 2010 zu sichern. Die Universitäten und Fachhochschulen formulieren darin ihre Pläne für die kommenden Jahre, umgekehrt sichert das Land seine finanzielle Unterstützung zu. Zum dritten Mal bereits werden Vereinbarungen dieser Art getroffen, zum ersten Mal vor dem Hintergrund des ab 1. Januar gültigen Hochschulfreiheitsgesetzes.
In Zeiten größerer Autonomie der Hochschulen, betonte Stückradt, seien die Zielvereinbarungen das Steuerungsinstrument des Staates. Und es dient dazu, so Hartmut Krauß, Uni-Planungsdezernent, innerhalb der Hochschulen eine noch stärkere Profilierung durchzusetzen: 20 Prozent der Zuschüsse werden leistungsorientiert vergeben und mit Mitteln aus dem Innovationsfonds honoriert das Land die Beteiligung an von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekten. Gießkannenprinzip ade, es sollen Stärken gefördert werden.
Die FH hat zugesagt, mehr Drittmittel einzuwerben, den Wissens- und Technologietransfer zu forcieren und die Ausbildungsvielfalt zu pflegen. »Verstärken wollen wir in den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften das Angebot eines Studiums neben dem Beruf«, sagte Rennen-Allhoff. Ebenso will die FH künftig Lehrer für Berufskollegs ausbilden.
Die Uni wird sich auf acht Forschungsschwerpunkte wie Genomforschung/Bioinformatik/Biophysik/Nanophysik, Interaktive Intelligenz oder Teilchenphysik und Kosmologie konzentrieren. Nachholbedarf sieht Timmermann in der Qualitätssicherung der Lehre. Beobachtungen von Studienverläufen und Berufseinstieg durch Soziologieprofessor Martin Diewald sollen dazu beitragen.
Unterstützung hat das Wissenschaftsministerium für das gemeinsame Vorhaben von FH und Uni zugesagt, an der »Langen Lage« einen Campus bzw. Erweiterungsbau zu errichten. Insgesamt erhalten die Hochschulen des Landes bis 2010 garantiert jährlich 3,7 Milliarden Euro.

Artikel vom 14.12.2006