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Vata braucht keinen Copperfield

Arminia gegen Schalke ist auch das Duell des Albaners gegen Bordon - EKG nachgeholt

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Fatmir Vata ist nicht nachtragend. »Ich mache niemandem einen Vorwurf. Aber ein zweites Mal könnte ich das nicht verschmerzen«, sagt Arminia Bielefelds von einem Kreuzbandriss genesener Offensivfußballer.
Das Comeback vor Augen, Marcelo Bordon im Nacken: Armine Fatmir Vata fiebert der Bundesliga-Begegnung mit Schalke 04 entgegen. Foto: Stefan Hörttrich

Worauf Vata abzielt: Vor dem Bundesligaspiel in Hannover wurde er kurzfristig aus dem Kader gestrichen, weil bei ihm das von der DFL verlangte Belastungs-EKG in dieser Saison noch nicht durchgeführt worden war. Samstag gegen Schalke will er endlich dabei sein.
Die Voraussetzungen für einen Kurzeinsatz sind erfüllt, Versäumtes wurde nachgeholt. Montag suchte Vata den Kardiologen auf. Er sagt: »Ich würde dieses Jahr gern mit einem Einsatz gegen Schalke beschließen. In der Winterpause kann ich dann meinen Rückstand aufholen. Und im Januar, wenn das Training losgeht, beginnt wieder alles von Null.«
Mitte Mai hatte sich der Albaner in einem Testspiel gegen Zweitligist SC Paderborn das Kreuzband gerissen. Seine Gedanken daran sind immer noch frisch: »Der Trainer sagte: Fatmir, spiel eine Halbzeit, dann kannst du nach einer tollen Saison in den Urlaub gehen. Ich war eine Viertelstunde auf dem Platz, dann passierte es.«
Testspieler Lionel Djebi-Zadi, den der SCP später verpflichtete, foulte den Arminen. Für Vata begann eine sechsmonatige Leidenszeit. Heute zeigt er für den Übeltäter sogar Verständnis: »Er war heiß, wollte sich unbedingt für einen Vertrag empfehlen. Ich an seiner Stelle hätte auch alles versucht.« Die Vorwürfe macht Vata anderen. Der Albaner ist der Meinung, »jemand hätte ihm sagen müssen: Junge, spiel vorsichtig. Aber das hat wohl niemand getan.«
17 Pflichtspiele inklusive der Pokalpartie in Pfullendorf hat Vata verpasst. Was die Arminia in der Bundesliga ohne ihn geleistet hat, »ist super. Davor habe ich höchsten Respekt. Mehr hätte auch David Copperfield aus dieser Mannschaft nicht herauszaubern können.«
Mit Zauberei hat es nichts zu tun, dass Vata seiner 35 Jahre zum Trotz nach der schweren Verletzung kurz vor seinem Comeback steht. Hinter ihm liegt harte Arbeit. Und nun wartet der Westschlager. Arminia gegen Schalke, das ist auch das Duell Vata gegen Bordon. »Er ist ein guter Spieler«, urteilt der DSC-Profi. »Aber auch ein harter, der immer in den Mann geht. Wir hatten zwei, drei Konfrontationen.« Ein Grund, ängstlich in die Partie zu gehen, sei der kompromisslose Verteidiger aber nicht. »Hätte ich Angst«, erklärt Vata, »dürfte ich nichtmal trainieren.«
l Rüdiger Kauf (Knie) absolvierte gestern nur eine Laufeinheit. Artur Wichniarek (Grippe) konnte ebenso wie Ioannis Masmanidis (Patellasehne) und Bernd Korzynietz (Schienbein) wieder voll mittrainieren. Nur Abdelaziz Ahanfouf (Grippe) fehlte. Trainiert wird heute um 9.30 und um 15 Uhr.

Artikel vom 13.12.2006