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Ohne Spenden zurück

Israelis verweigert Hanija die Einreise


Gaza (dpa). Der palästinensische Regierungschef Ismail Hanija hat nach einer von Israel verfügten Schließung des Grenzübergangs Rafah Spendengelder in Millionenhöhe in Ägyten zurückgelassen. Hanija kehrte gestern nach eigenen Angaben ohne die Gelder, die er während einer mehr als zweiwöchigen Auslandsreise gesammelt hatte, in den Gazastreifen zurück, wie Augenzeugen berichteten.
Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez hatte eine Schließung des Grenzübergangs angeordnet, um den zur radikal- islamischen Hamas gehörenden Hanija zu hindern, Spendengelder in das Palästinensergebiet zu bringen. Nach israelischen Berichten handelt es sich um 35 Millionen US-Dollar (26 Millionen Euro).
Bewaffnete Hamas-Anhänger hatten als Reaktion den gesperrten Grenzübergang gestürmt. Auf ägyptischer Seite gab es Schießereien zwischen Palästinensern und Soldaten, bei denen mindestens acht Menschen verletzt wurden. Hanija hatte seine Auslandsreise vorzeitig beendet. Aus Kreisen der Regierung in Gaza war verlautet, Jordanien, Saudi-Arabien, Oman und der Libanon hätten Hanija offizielle Treffen verweigert.

Artikel vom 15.12.2006