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Nach Überfall auf
Bohlen keine Spur

Polizei kritisiert Ausplaudern von Details

Tötensen (dpa). Nach dem Überfall auf Musikproduzent Dieter Bohlen (52) hat die Polizei noch keine konkrete Spur von den Tätern.

Polizeisprecher Matthias Rose sagte gestern, es werde zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen. Bohlen war, wie berichtet, am Montagmorgen in seiner Villa in Tötensen bei Hamburg überfallen und ausgeraubt worden. Er, seine Freundin Carina sowie die Haushälterin und der Gärtner waren von den mit Pistole und Messer bewaffneten Tätern bedroht und gefesselt worden. Die Räuber entkamen mit 60 000 Euro und Schmuck.
Die Polizei kritisierte gestern, dass Bohlen in Interviews den Überfall genau geschildert habe und auch den Wert der Beute öffentlich nannte. Dadurch könnten nicht nur die Ermittlungen behindert werden, sondern auch Schwierigkeiten auftreten, die Täter zu überführen, sagte Rose.
Für Bohlen war der Überfall »der schlimmste Horror meines Lebens«. Die Männer hätten immer wieder gedroht, dass sie uns erschießen. »Wir hatten Todesangst«, sagte er. Nachdem er sich zunächst in der Küche wie die anderen auf den Boden legen musste und gefesselt wurde, sei er dann mit den »Typen« zum Safe in den Keller gegangen. Er habe so viel Geld im Haus gehabt, weil sein Sohn bald 18 werde und er ihm zum Geburtstag ein Auto kaufen wolle. Außerdem habe er schon Geld für den Urlaub auf den Seychellen von der Bank geholt. »Normalerweise habe ich nie viel Bargeld zu Hause.«
Bohlens Anwesen wurde schon mehrfach zum Ziel von Einbrechern. Im Herbst 2003 »verschwand« ein Geländewagen vom Hof, zwei Monate später, während Bohlen in der Show »Deutschland sucht den Superstar« saß, wurde das ganze Haus ausgeräumt. Der Erfolgsmusiker (»Modern Talking«) und Pop-Produzent (gut 160 Millionen verkaufte Tonträger) wird auf ein Vermögen von 120 Millionen Euro geschätzt.

Artikel vom 13.12.2006