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Kinderkram bei den Königlichen

Rücktritte in Madrid: Nicht alle folgen Real-Präsident Ramón Calderon

Madrid (dpa). Real Madrids Vizepräsident Juan Mendoza hat seinen Rücktritt erklärt und damit eine Führungskrise beim spanischen Fußball-Rekordmeister ausgelöst.
Zusammen mit dem Sohn des früheren Real-Präsidenten Ramón Mendoza legte das Vorstandsmitglied Juan Carlos Sánchez sein Amt ebenfalls nieder. Die Rücktritte machten tiefe Differenzen im Team des Clubchefs Ramón Calderón deutlich, der erst im Juli unter chaotischen Umständen zum Präsidenten gewählt worden war.
Der bisherige Vize Mendoza zeigte sich unzufrieden mit der Linie des Clubchefs. Nach Angaben der Zeitung »El Mundo« sind mehrere Vorstandsmitglieder ungehalten über die häufige Präsenz von Calderón in den Medien. Sánchez warf dem Vereinschef vor, hinter seinem Rücken mit der nordamerikanischen Profi-Liga NBA verhandelt zu haben.
Der Real-Präsident spielte die Rücktritte mit Verweis auf die Profis indes herunter: »Das ist Kinderkram. Wirklich schlimm wäre, wenn Raúl oder Ronaldo sich verletzten.« Weitere Demissionen werde es nicht geben.
Calderón hatte bei seiner Wahl per Einstweiliger Verfügung durchgesetzt, dass die 10 500 per Briefwahl eingegangenen Stimmen wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten nicht mitgezählt wurden. Es gilt daher als möglich, dass die spanische Justiz die Stimmen demnächst zur Auszählung freigibt und das Wahl-Ergebnis revidiert werden muss.

Artikel vom 13.12.2006