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Finke wackelt in Freiburg

0:4 gegen Karlsruhe bringt den SC an den Tiefpunkt

Freiburg (dpa). Trainer Volker Finke verliert beim Krisen gebeutelten Fußball-Zweitligisten SC Freiburg nicht nur immer mehr die Rückendeckung der Fans, sondern inzwischen auch des Präsidiums.
Vereinschef Achim Stocker kündigte nach der 0:4-Pleite gegen den Karlsruher SC an, dass der Vorstand über Finkes Zukunft sprechen werde. »Irgendwann geht alles zu Ende«, sagte der 71-Jährige. »Aber wenn sich jemand solche Verdiente erworben hat, muss man eigentlich sagen: Man trennt sich am Ende der Saison.« Bestehe jedoch akute Abstiegsgefahr »muss man reagieren.«
»Der Trainer ist nicht mehr tabu«, meinte Vizepräsident Fritz Keller. »Wir stehen am Tiefpunkt der letzten 20 Jahre.« Stocker bezeichnete es als »problematisch, wenn man sich nach so langer Zeit trennt«. Er führte als Beispiele die einstige Ablösung von Otto Rehhagel bei Werder Bremen sowie die Trennung des KSC von Winfried Schäfer an. Beide Vereine taten sich schwer, Nachfolger zu finden.
»Wir werden mit jemandem, der mehr als 15 Jahre hervorragende Arbeit gemacht hat, natürlich reden. Wir wollen Vorschläge von der sportlichen Leitung haben. Wir wollen konkret wissen, was für Maßnahmen ergriffen werden«, sagte Keller in Richtung Finke. Nach bisher erst drei Siegen trennt den SCF nur die bessere Tordifferenz von den Abstiegsplätzen.
Von Finke waren nur Durchhalteparolen zu hören. Es brauche Zeit, um so auftreten zu können wie der Gegner, erklärte der seit dem 1. Juli 1991 in Freiburg tätige 58-Jährige. »Das ist eine Arbeit, die dauert. Das geht nicht von heute auf morgen.« Die Mannschaft müsse nun »möglichst schnell ins Mittelfeld« kommen.

Artikel vom 13.12.2006