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Kuren erhalten die Arbeitskraft


Zu dem Beitrag »Immer weniger Kuren bewilligt«:
Es entspricht leider der Realität, dass infolge des harten Sparkurses der gesetzlichen Krankenkassen immer weniger Kurmaßnahmen zum Nachteil der Kassenpatienten bewilligt werden. Ebenso rückläufig sind nach meiner Kenntnis die Bewilligungen von Rehamaßnahmen, obwohl hinreichend bekannt ist, wie wichtig und notwendig Kur- beziehungsweise Rehamaßnahmen für den Erhalt der Arbeits- und Leistungskraft der Arbeitnehmer sind. Zudem können stationäre Kuren und Rehamaßnahmen nach meiner Auffassung nicht durch ambulante Maßnahmen ersetzt werden.
Viele Arbeitnehmer lehnen trotz Krankheit aus Angst um den Verlust ihres Arbeitsplatzes vielfach eine Kur beziehungsweise eine Rehamaßnahme ab - zum Nachteil ihrer Gesundheit. Dass verschleppte Krankheiten und Leiden zu ernsthaften Dauerschäden mit fatalen Folgen führen können, dürfte unbestritten sein. Zudem verursachen ernsthafte Erkrankungen der Arbeitnehmer enorme Kosten für die Krankenkassen und führen oft zu langen Arbeitsausfällen für die Arbeitgeber. Nach meiner Auffassung sollte man unter diesen Voraussetzungen nicht ständig mit Stolz auf das neue Rekordtief des Krankenstandes verweisen.
Wenn Arbeitnehmer einem ständigen Leistungsdruck und ständigem, oft noch wachsenden Stress ausgesetzt sind und zudem künftig bis zum 67. Lebensjahr berufstätig sein sollen, ist es für mich nicht nachvollziehbar, wie dies ohne Kur- beziehungsweise Rehamaßnahmen möglich sein soll. Die ständig sinkende Zahl der Bewilligungen von Kuren und Rehamaßnahmen führt leider auch zu einem Überlebenskampf der Heil- und Kurbäder, was die Arbeitsplätze im Kur- und Bäderwesen zunehmend gefährdet.
Obwohl den Rehaträgern und den Krankenkassen die Wichtigkeit und Notwendigkeit der von Rehabilitation und Kur zur Erhaltung der Gesundheit und der Arbeits- und Leistungskraft der Arbeitnehmer hinreichend bekannt ist, werden aber trotzdem immer weniger Kur- und Maßnahmen bewilligt. Da die Arbeitgeber aber auch weiterhin leistungsfähige Arbeitskräfte benötigen, sollten sie dazu beitragen, dass die benötigten Kur- beziehungsweise Rehamaßnahmen im Krankheitsfall beantragt, bewilligt und durchgeführt werden.
MANFRED BREM33175 Bad Lippspringe

Artikel vom 15.12.2006