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Langer/Siem:
Triumph in der Karibik

Sieg im Stechen

St. James (dpa). Nach dem Sensations-Erfolg beim World Cup fielen sich Youngster Marcel Siem und Routinier Bernhard Langer um den Hals und genossen den Triumph in vollen Zügen.

Mit ihrem Sieg beim Teamwettbewerb im Rahmen der World Golf Championships (WGC) auf der Karibik-Insel Barbados bescherten die beiden Profis dem deutschen Golfsport den größten Erfolg seit Langers letztem Masters-Sieg vor 13 Jahren und füllten ihre Weihnachtskasse um jeweils 700 000 Dollar auf. »Es ist unglaublich, ein tolles Gefühl«, jubelte Siem. Und Langer stellte fest: »Der Sieg ist ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.«
Mit einer 66er Finalrunde legten der 49-jährige Anhausener und sein 26 Jahre alter Partner aus Düsseldorf in der Nacht auf Montag den Grundstein zum zweiten deutschen World-Cup-Sieg nach 1990. Damals hatte Langer die Trophäe mit dem Hamburger Torsten Giedeon gewonnen. Wie die Schotten Colin Montgomerie und Marc Warren wiesen die Deutschen nach vier Runden 268 Schläge auf. Die Schweden Henrik Stenson und Carl Pettersson, die vor der Schlussrunde noch mit fünf Schlägen vor Langer/Siem geführt hatten, fielen auf den dritten Platz (269) zurück.
Im Stechen am ersten Extra-Loch patzte Montgomerie beim Einlochen, während Langer die Nerven behielt und mit einem kurzen Putt zum Par den Titel für Deutschland sicherte. »Ich habe in den letzten beiden Jahren nicht allzu viele Titel gewonnen. Daher tut es gut, wenn man einen Siegeslauf hat«, sagte Langer. In der Vorwoche hatte er mit seinem Sohn Stefan, der ihm auf Barbados als Caddie zur Seite stand, die Father/Son-Challenge gewonnen.
Während dem Düsseldorfer die Zukunft gehört, könnte der Sieg für Langer das letzte Hurra gewesen sein. Nach seinem 50. Geburtstag im August 2007 will er seine Karriere ausklingen lassen. »Es ist nicht einfach, die Wahrheit zu akzeptieren. 16 Jahre nach meinem ersten World-Cup-Sieg stehe ich mit einem anderen jungen Mann bei der Siegerehrung. Zum Glück weiß der Golfball nicht, wie alt ich bin«, sagte Langer.

Artikel vom 12.12.2006