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Deutsche Feiertage in der Loipe

Ski-Langlauf: Tobias Angerer und die Frauen-Staffel triumphierten

La Clusaz (dpa). Feiertage vor den Festtagen im deutschen Langlauflager: Rechtzeitig vor dem ersten Saisonhöhepunkt Tour de Ski platzte beim Weltcup im französischen La Clusaz endlich der Knoten.

Tobias Angerer aus Vachendorf präsentierte sich nach durchwachsenem Saisonstart in Bestform, lieferte im 30-Kilometer-Massenstartrennen im freien Stil einen taktisch hervorragenden Wettkampf ab und holte sich den ersten Saisonsieg. Am Sonntag unterstrich er dies in der 4 x 10 km-Staffel, als er das schon fast aussichtslos zurückliegende Quartett mit Benjamin Seifert (Hammerbrücke), Axel Teichmann (Bad Lobenstein) und René Sommerfeldt (Oberwiesenthal) in einer beeindruckenden Aufholjagd noch auf Rang drei hinter Russland und Norwegen brachte.
Zuvor hatten die Frauen überraschend für den ersten Staffelsieg seit März 2003 gesorgt. Stefanie Böhler (Ibach), die Oberwiesenthalerinnen Viola Bauer und Claudia Künzel sowie Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) verwiesen Schweden und Tschechien auf die Plätze. Die in der Schlussrunde in Führung liegende Finnin Virpi Kuitunen, die am Samstag über 15 km mit Massenstart ihren dritten Sieg in Serie geholt und die Weltcup-Führung ausgebaut hatte, ereilte ein Hexenschuss, womit sie den Sieg ihrer Staffel vergab.
»Jetzt bin ich wieder da, das hat jeder gesehen«, sagte Angerer nach seinem Sieg im Massenstartwettbewerb, in dem er seine ganze Klasse und Routine ausspielte. Von Beginn an war er vorn dabei, spielte ab der Hälfte des Rennens förmlich mit der Konkurrenz und machte dann bereits am vorletzten Anstieg mit einem beherzten Antritt alles klar. »Das war die richtige Antwort vor der Tour de Ski«, sagte Bundestrainer Jochen Behle über das Team, in dem auch Teichmann als Fünfter, Sommerfeldt als Achter und Jens Filbrich als Zwölfter überzeugten.
Um Filbrich vor der Tour de Ski zu schonen, gab Behle in der Staffel Seifert eine Einsatzchance. Und obwohl der 24-Jährige nicht enttäuschte, erwies sich dieses Experiment als misslungen. Seifert verlor auf der ersten Klassikstrecke über eine Minute, die auch Teichmann als Siebter nicht verringern konnte.

Artikel vom 18.12.2006