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Werder ist Herbstmeister

Naldo schießt seine Mannschaft an die Tabellenspitze

Bremen (dpa). Mit einem Sonntagsschuss hat Naldo dem SV Werder Bremen am dritten Advent die Herbstmeisterschaft in der Bundesliga beschert.
Der Brasilianer traf in der 86. Minute mit einem knallharten Freistoß zum 2:1 (1:1) gegen den VfL Wolfburg, der über weite Strecken ein starker Gegner war. Mit einem spektakulären Fallrückzieher hatte Daniel Jensen die Hanseaten in der 17. Minute in Führung gebracht. Doch nach einem von Diego (34.) verschossenen Foulelfmeter schafften die »Wölfe« durch Isaac Boakye (41.) den Ausgleich. Vor 39 594 Zuschauern biss sich die sturmstärkste Mannschaft der Liga gegen das abwehrstärkste Team lange die Zähne aus, bis der 24-jährige Naldo den Bann brach und Schalke auf Platz zwei verwies. »Der hat so einen starken Schuss, ich habe den Ball gar nicht gesehen«, sagte VfL-Torhüter Simon Jentzsch.
Angetrieben von Diego, Torsten Frings und auch dem Torschützen setzten die Gastgeber, die ohne den gelbgesperrten Clemens Fritz und den formschwachen Pierre Wome aufgelaufen waren, zum Sturmlauf fort. Aus der Vorentscheidung nach dem Führungstreffer wurde aber nichts, weil Diegos Elfmeter (34.) am Pfosten landete. Der Brasilianer selbst war von Verteidiger Kevin Hofland allenfalls leicht berührt worden. Die Wolfsburger waren mit dem Pfiff von Schiedsrichter Wolfgang Stark überhaupt nicht einverstanden, reklamierten noch, obwohl der Ball nicht im Tor landete.
Die Abwehr der »Wölfe« stand weiter sicher und auch im Vorwärtsgang zeigte die Mannschaft von Klaus Augenthaler Qualitäten. Dennoch fiel der Ausgleich wie aus heiterem Himmel. Naldo schien bereits geklärt zu haben, als der Ball zum früheren Bielefelder Boakye kam, der vollendete. Werder hätte durch Frings (52.) wieder in Front gehen können. Jentzsch parierte den Weitschuss.
Nach gut einer Stunde hatte Trainer Thomas Schaaf die Nase voll, holte Ivan Klasnic und Pasanen vom Feld und brachte Hugo Almeida und Patrick Owomoyela, der nach exakt einem Vierteljahr wieder zum Einsatz kam. Jentzsch freilich bewahrte seine Mannschaft weiter vor dem Rückstand. So auch beim erstern gewaltigen Freistoß von Naldo (67.), den zweiten musste er passieren lassen. Nun kann der Brasilianer in aller Ruhe Weihnachten mit seiner Frau verbringen. »Es war sehr schwer. Für Naldo freuen wir uns besonders. Er hat sich selbst ein schönes Hochzeitsgeschenk gemacht«, sagte Trainer Schaaf.

Artikel vom 18.12.2006