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VfL Osnbrück blickt
wieder nach oben

Der Regionalligist steuert auf Zweitliga-Kurs

Osnabrück (dpa). Alle Jahre wieder hoffen die Fans des VfL Osnabrück auf den Sprung ihres Clubs in die 2. Fußball-Bundesliga. Doch selten war die Ausgangsposition für den niedersächsischen Traditionsverein so gut wie in diesem Dezember.

Die Weichen für den dritten Aufstieg nach 2000 und 2003 scheinen gestellt zu sein: Während die Verfolger am letzten Spieltag fast ausnahmslos stolperten, genossen die Osnabrücker Profis ein freies Wochenende und behaupteten gemütlich die Spitzenposition.
»Die Tabellenführung ist eine Momentaufnahme, aber eine schöne«, sagt Trainer Claus-Dieter Wollitz: »Sie gibt uns die nötige innerliche Ruhe.« Als »Wintermeister« hat der VfL zwei Punkte Vorsprung und die beste Tordifferenz - dabei haben die Osnabrücker ein Spiel weniger absolviert als die Konkurrenz.
Schon jetzt hat Wollitz in Osnabrück die Skeptiker widerlegt, die dem temperamentvollen Coach eine Teilerneuerung der in der letzten Saison enttäuschenden Mannschaft nicht zugetraut hatten. Damals trug das Team schwer an der Last des Topfavoriten - und scheiterte. Das ist jetzt anders: Mit dem ehemaligen Kölner Thomas Cichon, dem zweitligaerprobten Mittelfeldstrategen Mathias Surmann und Torjäger Thomas Reichenberger hat die Mannschaft eine funktionierende Achse.
»Wir haben den Teamgeist wie 2000 und die Routine wie 2003«, sagt Joe Enochs, der als einziger im Team die beiden Aufstiege mitgemacht hat. »Wenn es tatsächlich wieder klappen sollte, sind Verein und Mannschaft besser aufgestellt als damals«, versichert der Amerikaner.
Auf dem Weg zurück in die 2. Liga ist das Präsidium um Dirk Rasch finanzielle Risiken eingegangen. Der Plan mit dem 4,1-Millionen-Euro-Etat, den die Mitgliederversammlung kürzlich bestätigt hat, wird nur aufgehen, wenn die Mannschaft tatsächlich bis zuletzt um den Aufstieg mitspielt und das Stadion füllt.
Ein volles Haus gibt es an der Bremer Brücke auf jeden Fall am kommenden Dienstag, 19. Dezember: Dann steigt um 19 Uhr das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Hertha BSC.

Artikel vom 12.12.2006