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Schwere
Zeiten in
Dortmund

Ein Trainer auf Abruf


Gelsenkirchen (WB/klü). »Wir sind der BVB - und wir haben einen gewissen Anspruch.« Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht seine Dortmunder Borussen nach 16 Vorrunden-Partien ziemlich weit von großen Zielen entfernt. Im DFB-Pokal schon draußen, in der Bundesliga nur noch Mittelmaß. Und nach dem 1:3 im Derby jetzt bereits elf Punkte hinter dem FC Schalke 04. Das ist bitter, das tut weh.
Mit langen Mienen verschwanden Vorstandschef Reinhard Rauball und Watzke nach dem Schlusspfiff in der Dortmunder Kabine. Sie haben den hoch verschuldeten Laden saniert, jetzt wird das Personal sortiert.
Ganz oben auf der Liste: ein neuer Trainer. Der soll, so hat es Watzke mehrfach betont, möglichst Thomas von Heesen heißen. Ob der Bielefelder Armine nun kommt oder nicht: Bert van Marwijk muss gehen, sehr wahrscheinlich schon in der Winterpause.
»Dann werden wir die Vorrunde aufarbeiten«, kündigte Sport-Direktor Michael Zorc an. Der Niederländer ist nur noch ein Trainer auf Abruf. Dass die Mannschaft weiter hinter ihm steht, dieser Beweis wurde in der Veltins-Arena nicht angetreten. Die Hausherren hatten leichtes Spiel, und van Marwijk war schwer getroffen: »Ich bin zur Halbzeit in der Kabine richtig laut geworden. Wir sind in den entscheidenden Szenen zu naiv aufgetreten und haben Schalke die Tore serviert.«
Ist ja bald Weihnachten. Aber Präsente dieser Art sind gerade in einem Derby besonders unpassend. Entsprechend sauer reagierte auch Watzke: »Jetzt müssen wir am Sonntag gegen Leverkusen unbedingt einen Sieg einfahren.«
Sonst werden die BVB-Feiertage auf keinen Fall fröhlich. Punkte verschenkt, Fahne geklaut. Schwere Zeiten in Dortmund.

Artikel vom 12.12.2006