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Übersahen Sanitäter Knochenbruch?

Verletzten angeblich nach Hause geschickt - Rettungsdienst dementiert

Von Matthias Band
Löhne/Herford (WB). Zwei Rettungssanitäter der Feuerwehr Löhne (Kreis Herford) sollen bei einem 82-Jährigen nach einem Sturz einen Schenkelhalsbruch übersehen haben.

Herbert Winkelmann war in der Stadt aus seinem Rollstuhl gestürzt. Nur mit viel Mühe hatte Ehefrau Margret ihren Mann wieder in den Rolli hieven können. Weil der 82-Jährige offensichtlich unter großen Schmerzen litt, rief ein besorgter Taxifahrer einen Rettungswagen.
Nach Angaben der Ehefrau stellten die Rettungssanitäter lediglich eine Prellung am Knie fest. »Sie haben mir gesagt, ich solle das Knie kühlen und mit Salbe einreiben«, erklärt die 73-Jährige. Die Rettungssanitäter hätten weder angeboten, sie und ihren verletzten Ehemann ins Krankenhaus zu fahren, noch sie nach Hause zu bringen. Angeblich habe der Rollstuhl nicht in den Rettungswagen gepasst. »Und das, obwohl er leicht zusammenklappbar ist!«, empört sich Margret Winkelmann, die ihren Mann dann im Rollstuhl nach Hause geschoben hatte. Weil der 82-Jährige die Schmerzen aber nicht mehr aushalten konnte, rief die 73-jährige Frau am nächsten Morgen den Hausarzt. Der überwies Herbert Winkelmann mit Verdacht auf Schenkelhalsbruch ins Herforder Klinikum. Noch am selben Tag wurde der 83-Jährige operiert.
Nach Aussage des zuständigen Amtsleiters Wolfgang Greinke hatten es die Rettungssanitäter für richtig befunden, Herbert Winkelmann ins Krankenhaus zu bringen. Die Ehefrau habe dies aber abgelehnt. Auch dem Transport zurück zur Wohnung habe sie sich verweigert. Da die Rettungssanitäter »keinen akuten Handlungsbedarf« erkannt hätten, seien sie dann zurück zur Wache gefahren.
Mit diesen Aussagen konfrontiert, empörte sich Margret Winkelmann noch mehr: »Das darf ja wohl nicht wahr sein, das stimmt doch überhaupt nicht!«

Artikel vom 12.12.2006