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Wenden auf der Autobahn ist ganz normal

Kuhherde oder Schlagloch: Tour stellte große Anforderungen an das fahrerische Können


Stuttgart (WB/in). »Nur nicht rasen«, war eine der Vorgaben an die Teams, die sich an der »Mercedes Challenge 2006« beteiligt haben. Die Tour begann am 21. Oktober am Plâce de la Concord in Paris. Die erste Etappe führte die 33 Teams à zwei Fahrer in mehreren Tagestouren bis nach St. Petersburg. Dort wurden sie in ihren Diesel-Fahrzeugen der E-Klasse von neuen Teams abgelöst, die die nächste Etappe bis Yekaterinburg zurücklegten. Von dort führte der dritte Abschnitt bis Almaty, wie die alte kasachische Hauptstadt Alma Ata seit 1994 heißt. Die vierte Etappe, bei der Birgit Friederike Haberbosch mitfuhr, ging bis Lanzhou in China. Vor dort waren es noch etwa 2000 Kilometer bis in die Hauptstadt Peking.
Um an der Tour teilnehmen zu können, musste sich Haberbosch neben einem Visum sogar einen chinesischen Führerschein besorgen. Mit in ihrem Cockpit saß der Stuttgarter Architekt Stefan Schreiber. Die Haberbosch zufolge von Mercedes bestens betreuten Teams fuhren nicht in Kolonne, standen aber in Funkkontakt.
Die Straßen stellten mitunter erhebliche Anforderungen an das fahrerische Können der Teilnehmer. Unerwartet konnten Schlaglöcher von bis zu 40 Zentimetern auftauchen. Oder eine Kuhherde kreuzte plötzlich die Straße.
Das größte Problem: »Im Westen Chinas scheint man sich noch nicht entschieden zu haben, ob Rechts- oder Linksverkehr gelten soll.« So passierte es immer wieder, dass ein Eselskarren, ein dreirädriger Transporter oder ein Lastwagen auf der eigenen Spur entgegenkam. Manchmal wendeten andere Fahrteilnehmer auch mitten auf der Autobahn. Da die meisten, um Energie zu sparen, ihr Licht nicht einschalteten, waren Nachtfahrten fast nicht möglich.
Trotzdem ist, abgesehen von einem kleinen Unfall mit Blechschaden, nichts passiert. Interessant auch die Straßenkehrer in der Wüste. Sie sorgten dafür, dass die Autobahn nicht »einsandete«.
www.paris-beijing2006.com

Artikel vom 13.12.2006