12.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

E.ON will Gaspreis zum 1. März spürbar senken

Heizstrom aber teurer - Jahresergebnis fällt mager aus

Von Edgar Fels
Paderborn (WB). Der Energieversorger E.ON Westfalen Weser (EWW) wird den Gaspreis für seine 65000 Privatkunden zum 1. März 2007 »spürbar senken«. Das hat EWW-Vorstandsvorsitzender Henning Probst gestern in Paderborn angekündigt. Das Jahr 2006 werde die E.ON-Tochter mit einem »mageren Ergebnis« abschließen, fügte Probst hinzu.

»Wir geben mit unserer Preissenkung die aktuelle Entwicklung der Rohölpreise auf den Weltmärkten zum frühest möglichen Zeitpunkt an unsere Kunden weiter«, sagte Probst. Die genaue Höhe der Gaspreissenkung stehe allerdings noch nicht fest. »Die Preise werde aber auf jeden Fall noch während der Heizperiode gesenkt.« Zum 1. Januar 2007 erhöht sich der Erdgaspreis lediglich um die von 16 auf 19 Prozent erhöhte Mehrwertsteuer. Zuvor hatte mit E.ON Ruhrgas bereits der größte deutsche Gashändler sinkende Gaspreise für den 1. April angekündigt.
Keine gute Nachricht hat EWW allerdings für die 65000 Kunden mit Strom-Speicherheizungen. Der Wegfall staatlicher Vergünstigungen und die höhere Mehrwertsteuer verteuern den Strom für sie zum 1. Januar um 12,7 Prozent. Weil aber gleichzeitig auch die Strombeschaffungskosten gestiegen sind, werde es zum 1. April - bewusst erst nach Ende der Hauptheizperiode, betont E.ON - eine weitere Erhöhung geben.
Wie berichtet, steigen zum 1. Januar auch die Strompreise um 5,7 Prozent. E.ON gehöre aber weiterhin zu den preisgünstigsten Unternehmen unter den 116 Stromversorgern in NRW, betonte Probst. »Wir kämpfen um das Vertrauen unserer Kunden.«
Das Geschäftsjahr 2006 werde E.ON nach vorläufigen Berechnungen mit einem »Nullergebnis« abschließen, sagte Probst. »Wie bemühen uns, in die schwarzen Zahlen zu kommen. Es ist ganz knapp.« Im Jahr davor hatte EWW bei einem Umsatz von etwa einer Milliarde Euro noch einen Gewinn von knapp 50 Millionen Euro gemacht. Als Gründe für das schlechte Ergebnis 2006 führte der Vorstandschef nicht weitergereichte Beschaffungskosten bei Strom und Erdgas an. Probst: »Wir kaufen den Strom teurer ein als wir ihn verkaufen.« Ferner belaste die Kürzung der Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur das Jahresergebnis. E.ON beschäftigt 1500 Mitarbeiter.
Unterdessen haben die Stadtwerke Steinheim, Beverungen, Borgentreich und Warburg beschlossen, bei der Strombeschaffung enger zu kooperieren. Die vier Städte unterzeichneten gestern einen Kooperationsvertrag, um künftig gemeinsam besser an günstigen Strom zu kommen. Dieser Vorsprung solle an die Kunden weitergegeben werden, hieß es.

Artikel vom 12.12.2006