Bonn (dpa). »Der Ring des Nibelungen« in der Version des Choreografen Johann Kresnik in der Bonner Oper wiegt ebenso schwer wie der riesige, goldene Lkw-Reifen, der ihn symbolisieren soll. An ihm hatten am Sonntagabend bei der Uraufführung der jüngsten Produktion des Bühnenberserkers Kresnik alle Protagonisten und auch wohl die meisten Zuschauer arg zu schleppen. In nur knapp 100 Minuten unternimmt das Choreografische Tanztheater den Versuch, »Das Rheingold/Die Walküre« als ewiges Spiel um die Macht und den Tanz ums Goldene Kalb auf die meist düster-dunkle Bühne zu heben. Gewichtig kommt die Inszenierung daher, zumal Kresnik neben Wotan, Alberich und den drei Rheintöchtern auch deren Schöpfer Richard Wagner in den Mittelpunkt der Produktion stellt. Am Ende gab es dennoch reichlich Applaus. Indes: Der Bonner »Ring« in Kresniks Interpretation bleibt schwer verständlich.