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Ferres-Verfolger im Heim

62-Jähriger leidet unter Wahnvorstellungen


München (dpa). Ein Stalker, der monatelang die Schauspielerin Veronica Ferres und ihre Familie verfolgt hat, wird seinen Lebensabend in einem geschlossenen Pflegeheim verbringen.
Nur unter dieser Bedingung hat das Landgericht München I gestern die Unterbringung des 62-Jährigen im Haftkrankenhaus München-Haar zur Bewährung ausgesetzt. Der Rentner leidet an einer organischen Wahnerkrankung, die laut Gutachten durch eine HIV-Infektion ausgelöst wurde. Der frühere leitende Bankangestellte glaubt seit Jahren, die Schauspielerin sei seine Tochter.
Seit dem Sommer 2005 suchte er den persönlichen Kontakt. Im Oktober 2005 packte er die Darstellerin auf einem Markt am Arm und wollte sie wegschleppen. Tage später verfolgte er ihre damals vierjährige Tochter bis zum Kindergarten, am selben Abend bedrohte er den Ferres-Ehemann Martin Krug und schlug nach ihm. Dass der 62-Jährige sich frei bewege, sei »unvertretbar«. Er sei aber in einem geschlossenen Pflegeheim »in besseren Händen« als unter kriminellen Kranken, glaubt das Gericht.

Artikel vom 12.12.2006