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Unfallzahlen auf den
OWL-Autobahnen senken

Neuer Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Die Autobahnen in Ostwestfalen-Lippe sollen sicherer werden. Um dieses Ziel zu erreichen , kümmert sich Polizeihauptkommissar Joachim Siedler vom 1. Januar an als neuer hauptamtlicher Verkehrssicherheitsberater um die Schnellstraßen in der Region. Seine Aufgabe: die Zahl von Unfällen senken.
Joachim Siedler: Das Stauende besser absichern.
Siedlers Stelle wird im Zuge der Neustrukturierung der Polizei, bei der die Autobahnpolizei dem Polizeipräsidium in Bielefeld zugeordnet wird, neu geschaffen. Die Aufgabe des 53-jährigen, der Sachgebietsleiter bei der Autobahnpolizei Stukenbrock ist, sei es, Ideengeber und Initiator für Aktionen zu sein, mit denen die Polizei sich an die Autofahrer auf den Autobahnen A 2, A 30, A 33 und A 44 richtet, sagt Polizeidirektor Andreas Krumrey, Leiter der Direktion Verkehr. »Die Sicherheit auf den Autobahnen rückt stärker in den Mittelpunkt.«
Für seine künftige Arbeit nennt Siedler vier wesentliche Themen. »Ein wichtiger Punkt wird die Anschnallpflicht sein, hier besonders auch für Lkw-Fahrer«, erklärt der erfahrene Polizist. So werde die mobile Wache der Autobahnpolizei künftig verstärkt auf den Rastplätzen in der Region Informations-Broschüren an die Brummifahrer verteilen. »Denkbar ist auch, dass wir Speditionen direkt ansprechen.«
Zweiter Schwerpunkt ist das Verhalten an Unfallstellen auf der Autobahn. Joachim Siedler: »Von 2003 bis Ende 2005 sind in OWL sechs Menschen getötet oder schwer verletzt worden, weil sie aus einem Unfall- oder Pannenfahrzeug ausgestiegen sind und sich nicht sofort in Sicherheit gebracht haben.«
Ein klares Ziel verfolgt die Polizei beim Stau-Management. »Wir haben uns vorgenommen, dass künftig an jedem Stauende eine polizeiliche Warnung steht. Dafür haben wir bereits drei VW-Busse mit aufklappbaren Halogen-Warntafeln im Einsatz«, erläutert Siedler.
Vierter Schwerpunkt werden schließlich die sichere Fahrt in den Urlaub sein. Dabei gehe es darum, das Gepäck im und auf dem Auto sicher zu befestigen und die Fahrzeuge oder Wohnwagen-Gespanne nicht zu überladen. Joachim Siedler: »Dazu werden wir zu den Urlaubszeiten zum Beispiel Service-Tage anbieten, bei denen die Bürger ihre Autos auf unserer mobilen Schwerlast-Radwaage vor der Reise wiegen können.«
Insgesamt, so der Polizeihauptkommissar, der über 34 Jahre Berufserfahrung bei der Autobahnpolizei verfügt, sei Zahl der Unfälle auf den Autobahnen in OWL - jährlich etwa 3000 - im Vergleich zu anderen Regionen sehr niedrig.

Artikel vom 14.12.2006