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Kambach auf
Verls Wunschliste

Landesliga: VfL-Stürmer umworben

Bielefeld (WB/jm). 19 Tore in einer Halbserie wecken Begehrlichkeiten: Thies Kambach, Sturmführer des Fußball-Landesligisten VfL Theesen, hat sowohl vom SC Verl als auch vom SC Wiedenbrück ein konkretes Vertragsangebot vorliegen. Bereits in der Winterpause könnte ein Wechsel erfolgen. »Aber es ist noch keine Entscheidung gefallen,« betont Kambach. »Weder ob ich bleibe, noch ob ich gehe.«

Ähnlich sieht es im Falle des Trainers aus. Andreas Brandwein hatte sich eine gewisse Bedenkzeit erbeten. In dieser Woche soll nun definitiv die Entscheidung fallen, ob Brandwein der Gaudigstraße den Rücken kehren wird - dann allerdings erst im Sommer. »Es ist nie ein Wort darüber gefallen, dass eine Trennung schon im Winter erfolgen könnte,« erläutert Teammanager Heinz-Werner Stork. Brandwein kann dies »hundertprozentig bestätigen«. Stork lässt keinen Zweifel daran, dass der Verein eine weitere Zusammenarbeit mit seinem jetzigen Coach begrüßt. Andreas Brandweins Wunsch für die Saison 2007/08: Ein wettbewerbsfähiger Kader mit Perspektive. Ob der buhlende Verbandsligist VfB Fichte seinem früheren Spieler diese Aussicht bieten kann, ist genauso fraglich wie in Theesen. Angesichts gebundener finanzieller Mittel für das Kunstrasenprojekt wird dort strenge Sparpolitik einkehren.
Thies Kambach ist derweil hin- und hergerissen angesichts der verlockenden Offerten aus dem Kreis Gütersloh. Erste Gespräche mit den Ermischs und Gessats hat Bielefelds Top-Stürmer bereits hinter sich. Kambach wittert die Chance, nochmal Oberligaluft zu schnuppern. »Das wäre bestimmt eine tolle Erfahrung«. Eine Herausforderung, die er »ganz unbefangen« und »ohne Erwartungsdruck« angehen würde. Noch vor Weihnachten sollen die Würfel gefallen sein, wohin sein Weg führen wird. Der VfL Theesen habe seinem Leistungsträger bereits signalisiert, ihm keine Steine in den Weg zu legen zu wollen.
»Doch es ist natürlich eine Ablösesumme X fällig,« sagt Thies Kambach. Der weiß um seine moralische Vorbildfunktion als Kapitän, und dass lässt ihn zaudern. »Ich habe eine gewisse Stellung und Verantwortung der Mannschaft gegenüber. Auch deshalb ist die Sache so zwiegespalten für mich. Außerdem hänge ich ein bisschen an diesem Verein.« Zudem sei die Gesprächsrunde mit den VfL-Entscheidungsträgern über eine Weiterverpflichtung angenehm gewesen. »Man hat mir ein sehr gutes Angebot unterbreitet. Das hat mir schon imponiert.«
Mit seinem persönlichen Saisonverlauf ist Thies Kambach durchaus zufrieden. »Das einzige, was mich ärgert, ist unsere Derbybilanz. Vier Punkte aus vier Spielen, das ist einfach schade«. Und die allesamt gegen seinen früheren Klub TuS Dornberg. Trotz der friedlich-schiedlichen Bilanz am letzten Spieltag in 2006, die die drei führenden Klubs Maaslingen (4:2), Bad Oeynhausen (1:0) und Stukenbrock (2:1) wohl hämisch nach Bielefeld blicken ließen - das Verfolgerquartett aus dem Oberzentrum grub sich mit zwei 2:2-Remis gegenseitig das Wasser ab - stellt Kambach fest: »Ich bin froh, dass wir noch nach oben schielen können. Wir sind als Siebter im Aufstiegsrennen immer noch gut dabei.« Nur: Sollte der Angreifer dem VfL Theesen adieu sagen, »ist der Zug nach oben für uns abgefahren,« weiß Andreas Brandwein.

Artikel vom 12.12.2006