13.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kickern zum Führerschein verholfen


Göttingen (dpa). Mehrere Dutzend Fußballprofis deutscher Erst- und Zweitligisten sollen auf dubiose Art und Weise ihre Führerscheine erlangt haben. Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt deshalb gegen den Inhaber einer Fahrschule und einen TÜV-Prüfer wegen Bestechung und Bestechlichkeit. Gestern wurden Wohnungen und Geschäftsräume in Südniedersachsen durchsucht.
Es bestehe der Verdacht, dass die Fußballspieler besonders leichte Prüfungen absolviert hätten. Dafür solle der Prüfer vom Fahrlehrer Geld erhalten haben. Möglicherweise habe er auch das Bestehen von Prüfungen bescheinigt, die überhaupt nicht abgenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft vermutet jedenfalls, dass die Abnahme der Prüfungen »nicht korrekt erfolgte und dafür Geld geflossen« sei.
Es soll sich weitgehend um ausländische Profis handeln, deren Fahrgenehmigungen aus ihren Heimatländern in Deutschland nicht mehr gültig waren. Seit 2001 haben danach fast 40 Spieler auf diese Weise ihren Führerschein bekommen. Ein Teil der Sportler, die bei etwa einem Dutzend namhafter Vereine in ganz Deutschland spielten oder spielen, habe seinen Wohnsitz vorübergehend im Landkreis Northeim unter der Privatanschrift des Fahrlehrers angemeldet. Dies sei »sehr auffällig«, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hans-Dieter Apel.

Artikel vom 13.12.2006