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Einkäufe kommen ins Rollen

Genth: Durchbruch am »gefühlten dritten Advent« -ĂŠpreiswerte Mode

Von Bernhard Hertlein
und den Lokalredaktionen
Bielefeld (WB). Das Weihnachtsgeschäft ist kein Wunschkonzert -ĂŠjedenfalls nicht für den Handel. Doch die Geschäfte wissen sich zu helfen: Dank günstiger Angebote für Markenmode kam an diesem Wochenende endlich auch der Textilverkauf ins Rollen.
Paderborn lockt die Kunden nicht nur mit interessanten Weihnachtsangeboten, sondern auch mit einem bunten Programm und einem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Foto: Rüdiger Kache

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe, zeigte sich zufrieden: Beim Umsatz habe dieses nach dem Kalender zweite und gefühlt dritte Adventwochenende den Durchbruch gebracht.
In Bielefeld wurden erneut vor allem Bücher, Spielwaren und Unterhaltungselektronik gekauft. Dazu kam nach Angaben von Franz-Josef Pröll, Chef der Galeria Kaufhof, auch hochwertige Mode wie zum Beispiel Kaschmirpullover. Dabei hätten allerdings attraktive Sonderangebote die Einkäufer zusätzlich animiert. Nun setzen die Bielefelder Händler ganz stark auf den Einkaufssonntag am nächsten Wochenende.
Die Mischung macht es in Paderborn. Einkaufsvergnügen und der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt lockten am Samstag viele Besucher aus Nah und Fern in die Domstadt. Untrügliches Zeichen für den Erfolg: Schon um die Mittagszeit war das eigentlich recht üppige Parkplatzangebot auf dem Paderborner Liboriberg restlos erschöpft.
Einen stürmischen Auftakt ins zweite Adventswochenende erlebten die Gütersloher. Erstmals seit der Lockerung des Ladenschlussgesetzes öffneten die Geschäfte am Freitagabend bis 22 Uhr. Die Premiere verlief durchwachsen, weil starke Windböen durch die Innenstadt fegten. Neben Kleidung standen erneut Elektrogeräte wie Flachbildschirme oder Handys ganz oben auf dem Einkaufszettel.
Auch den Borgholzhausener Geschäftskeuten kamen die neuen Möglichkeiten durch das veränderte Ladenschlussgesetz zugute: Während des 30. Weihnachtsmarktes strömten die Besucher in die Lebkuchenstadt. »Der Laden ist voll«, freute sich Anke Brand, Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts »Klamottchen«.
Tausende bummelten in Herford durch die Innenstadt. Besonders gefragt waren Elektronik, Bücher, Spiele, Parfüm, Uhren und Schmuck. Restlos ausverkauft in Supermärkten und Elektronikläden in Herford scheint momentan auch Nintendos Videospielkonsole »Wii«, die seit Freitag in Deutschland erhältlich ist. Vergeblich versuchten am Samstag noch viele Eltern eines der begehrten Spielgeräte als Weihnachtsgeschenk zu kaufen, fanden jedoch nur leere Regale. Verkäufer erklärten jedoch, es würden weitere Geräte nachgeliefert.
Sehr zufrieden mit dem zweiten langen Advent-Einkaufswochenende war der Handel in Lübbecke. Sabine Kolck-Pothe vom örtlichen Einzelhandelsverband: »Der Knoten ist geplatzt. Quer durch alle Branchen - Elektro, Schuhe, Schmuck und Uhren - wurde auf hohem Niveau eingekauft. Die Stadt war rappelvoll.«
In Bünde wiederum wurden schon am frühen Samstagmorgen die Parkplätze knapp. Den ganzen Tag über herrschte großer Andrang. In Bruchmühlen war es erstmals möglich, an einem Adventssonntag einzukaufen.
Mehr als zufrieden zeigten sich viele Einzelhändler in Höxter. Eine Sonderaktion, die erstmalig von
zwei Firmen angeboten wurde, ermöglichte zudem unbeschwertes »Einkaufen bis in die Nacht« hinein. Bei Expert durften sich die
Kunden bis 22 Uhr den neuesten MP3-Player oder Flachbildschirm aussuchen. Und beim Obi Heimwerkermarkt in Höxter kamen selbst bis kurz vor Mitternacht die Handwerker ins Geschäft geeilt. »Wir hatten den besten Samstag des Jahres«, betonte Obi-Leiter Ulrich Kuhaupt zufrieden.

Artikel vom 11.12.2006