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Marcel Ndjeng erntet nicht nur Lob

Arminia holt Punkt in Hannover - nach dem Jubeln geht das Spiel weiter

Hannover (WB/dis/tip). Nach 434 Minuten beendete Marcel Ndjeng mit seinem Führungstreffer in Hannover die Torflaute des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld (Endstand 1:1).

Noch darf es als Zufall gelten, dass der 24 Jahre alte Ex-Paderborner auch jener Spieler war, der in Frankfurt zuvor als Letzter für die Blauen ins Schwarze getroffen hatte. Aber der fleißige Offensivakteur etabliert sich immer mehr als effektive Erstligakraft.
In Hannover stand Ndjeng zum ersten Mal in der Anfangsformation. Seinen großen Auftritt hatte er nach bis dahin unauffälligem Spiel in der 67. Minute. Nach schönem Diagonalpass von Jörg Böhme setzte sich der Bielefelder im Zweikampf mit etwas Glück durch und erwischte beim 1:0 mit einem Schuss aus 23 Metern ins kurze Eck Nationalmannschafts-Reservekeeper Robert Enke auf dem falschen Fuß. »Dieser Treffer gibt mir Selbstvertrauen und bestärkt mich darin, dass hoher Aufwand auch belohnt wird«, freute sich Ndjeng.
»Marcel hat beim 1:0 das Herz in die Hände genommen. Ihm gönne ich den Treffer ganz besonders«, sagte Trainer Thomas von Heesen, »weil er ein guter Junge ist, der sich durch diese Einätze weiterentwickelt.« Der Gelobte würde nun gern den nächsten Schritt machen: »Ich hoffe, dass ich künftig öfter spielen werde.«
Neben vielen Komplimenten musste Ndjeng aber auch Kritik einstecken. Und zwar für seinen ausgedehnten Jubellauf in die falsche Richtung. Denn als die Arminen weit in der eigenen Hälfte (Ndjeng war fast bis zur Eckfahne gerannt) noch das Führungstor feierten, lag der Ball schon wieder auf dem Anstoßpunkt. Schiri Sippel pfiff an, Hannover nutzte die Unsortiertheit in Arminias Deckung zum postwendenden Ausgleich. Sehr zum Ärger von Thomas von Heesen: »Nach dem Jubeln geht das Spiel weiter. Die Konzentration war nicht so da, wie ich mir das gewünscht hätte.«
Nutznießer des Bielefelder Durcheinanders war 96-Joker Thomas Brdaric, der gemeinsam mit dem zu klären versuchenden DSC-Verteidiger Bernd Korzynietz den Ball über die Torlinie (68.) drückte. 1:1 - Hannover hatte sich den Zähler vor allem wegen der starken Anfangsphase verdient, in der Innenverteidiger Vinicius den Pfosten traf (8.). Arminia deshalb, weil die Mannschaft immer besser ins Spiel fand und nur eine Großchance weniger besaß als die zuvor drei Mal hintereinander siegreich gewesene Heimmannschaft. Zuma schoss nach starker Vorarbeit von Kucera knapp vorbei (21.), für 96 hatte Hanno Balitsch zwei Minuten vor Schluss den Sieg, der laut Hannover-Coach Dieter Hecking nicht verdient gewesen wäre, auf dem Fuß.
Lesen Sie auch den Bericht über Hannover 96 auf der Sportseite 3.

Artikel vom 11.12.2006