Der eine hilft, der zweite drängelt, der dritte klaut
Bundespolizei warnt die Reisenden vor Taschendieben
Bielefeld (hz). Der eine hilft, der zweite drängelt, der dritte klaut. »Schon ist die Geldbörse beim Einsteigen in den Zug verschwunden«, sagt Polizeiobermeisterin Diana Freitag von der Bundespolizei-Inspektion Bielefeld. Damit die Barschaft beim Besitzer bleibt, informierten am Freitag Diana Freitag und Oberkommissar Albert Holtkamp die Reisenden im Hauptbahnhof über die Tricks der meist in Gruppen agierenden Taschendiebe. Die haben besonders zur Adventszeit, wenn das Gedränge in Zügen, auf Bahnsteigen und Weihnachtsmärkten groß ist, Hochkonjunktur. Aber nicht nur dann. Bereits während der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer habe die massive Polizeipräsenz an den Spielorten im Ruhrgebiet die überwiegend osteuropäischen Kriminellenbanden nach Ostwestfalen-Lippe verdrängt, sagte Oberkommissar Holtkamp. Und seitdem hätten sich die Fallzahlen auf konstant hohem Niveau eingepegelt (siehe Seite Ostwestfalen-Lippe in dieser Ausgabe). Das gelte auch für Bielefeld. Beim Ein- oder Aussteigen aus dem Zug schleichen sich die Täter gerne an ältere Opfer heran. »Bei Senioren vermuten die Diebe viel Bares«, erklärte Obermeisterin Freitag den Grund. Die Präventionsbeamtin der für ganz OWL zuständigen Bundespolizei-Inspektion (früher Bundesgenzschutz) und Oberkommissar Holtkamp können aber auch über die Gedankenlosigkeit mancher Bahnreisenden nur die Köpfe schütteln. Holtkamp: »Da sitzt der Geschäftmann mit dem tragbaren Computer im Zug, holt sich einen Kaffee, lässt das Gerät auf seinem Sitz zurück und wundert sich, wenn der nette Platznachbar samt Laptop bei der Rückkehr ins Abteil verschwunden sind.« Bei der Jagd nach reisenden Taschendieben setzt die Bundespolizei auch Zivilfahnder in Banhöfen und Zügen ein. Mit Erfolg, wie das für Bielefeld zuständige Bundespolizeiamt Köln bekannt gab. In den vergangenen 14 Tagen seien unter anderem in Bielefeld 23 Täter festgenommen worden.
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