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Mit Frühwarnsystem
Amoktaten verhindern

Polizeiberater sind in Kürze an Schulen aktiv


Bielefeld (hz). Noch vor den Weihnachtsferien, versicherte am Freitag Bielefelds ranghöchster Polizist Uwe Flöß, wollen die Ordnungshüter in Sachen Verhinderung von Amoktaten an allen hiesigen Schulen aktiv werden. Grund dafür sei der Amoklauf in Emsdetten vor wenigen Wochen, dem jetzt ein entsprechender Präventionserlass des Innenministeriums folgte (das WB berichtete).
Polizeipräsident Erwin Südfeld verwies darauf, dass es schon seit Jahren eine »hervorragende Zusammenarbeit« zwischen Polizei und Schulen in puncto Gewaltvorbeugung gebe. Amoktaten, sagte Südfeld weiter, ließen sich prinzipiell im Vorfeld erkennen. »Es gibt identische Muster und Frühwarnsignale, die auf einen möglichen Amokläufer schließen lassen«, betonte der Polizeipräsident.
Wie darauf zu reagieren ist, das sollen die Kripoberater vom Kommissariat Vorbeugung und die 36 »Dorfsheriffs« in der Stadt Schulleitern, Vertrauenslehrern, Schulpsychologen und Elternvertretern erklären. Zudem wollen die Ordnungshüter Verhaltensregeln für den Ernstfall festlegen. Und es werden Objektakten über Bielefelds Schulen angelegt. Vom Luftbild über Gebäudepläne bis zur Telefonliste mit Verantwortlichen soll darin alles enthalten sein.
Auch vor dem Amoklauf von Emsdetten hatte Bielefelds Polizei auffällige Schüler bereits im Visier des Frühwarnsystems. Doch mögliche Amoktäter hat es in Bielefeld bislang noch nicht gegeben.

Artikel vom 09.12.2006