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Warten auf die Ablösung

Raumfähre Discovery soll jetzt am Samstag abheben

Washington (dpa). Der deutsche Astronaut Thomas Reiter in der Internationalen Raumstation ISS muss noch ein wenig mit dem Kofferpacken warten.
Thomas Reiter arbeitet seit fünfeinhalb Monaten auf der ISS. Foto: dpa

Nachdem der Start der Raumfähre »Discovery« in der Nacht zum Freitag wegen schlechten Wetters buchstäblich in der letzten Sekunde abgeblasen worden war, soll der Shuttle mit Reiters Ablösung nun am Samstagabend aufbrechen. Ob dies gelingt, ist jedoch fraglich. Denn die Wetteraussichten für den neuen Starttermin um 20.47 Uhr Ortszeit in Cape Canaveral sind noch schlechter.
Dabei steht die »Discovery«-Crew vor einer äußerst wichtigen Mission, die insgesamt zwölf Tage dauern soll. Bei gleich drei von der NASA als sehr kompliziert bezeichneten Außenbordeinsätzen sollen die Astronauten unter anderem eine fast zwei Tonnen schwere Halterung für neue Sonnensegel an der ISS anbringen. Außerdem müssen sie das Stromkabelsystem der Station erneuern - alles wesentliche Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der ISS.
Beim Startversuch am Donnerstagabend war die Crew auf eine harte Geduldsprobe gestellt worden. Obwohl sich am Morgen eine dichte Wolkendecke gebildet hatte, hielt die NASA am abendlichen Starttermin 21.36 Uhr Ortszeit fest - in der Hoffnung auf ein kleines »Wetterwunder«. Tatsächlich riss die Wolkendecke etwa eine Stunde vor dem geplanten Abheben auf. NASA-Startdirektor Michael Leinbach wünschte Commander Mark Polansky und der Besatzung bereits viel Glück für die Reise - da zog sich die Wolkendecke wieder zusammen. Nach den NASA-Regeln durfte nicht gestartet werden, weil der Aufstieg des Shuttle nicht lange genug vom Boden aus mit Kameras verfolgt werden kann.

Artikel vom 09.12.2006