Von Jürgen Rahe (Text und Foto) Jöllenbeck (WB). Das massive Bauprojekt an der Eickumer Straße 1 sorgt derzeit für viel Diskussion in Jöllenbeck. Vor allem die großen farbigen Punkte an der Fassade scheinen nicht jedermanns Sache zu sein. Die Bezirkspolitiker befassten sich jetzt erneut mit dem Thema.
Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Kleimann (CDU) legte gleich zu Beginn der Sitzung Wert auf die Feststellung, dass die Bezirksvertretung (BZV) Jöllenbeck seinerzeit keinen Beschluss über das Projekt zu fassen hatte. Man sei nur angehört worden. Viele Bürger aber scheint das neue Häuserbild im Ortskern zu stören. Die Folge, so Kleimann: »Die Nachbarschaft ist massiv auf mich zugekommen. Was ich verstehen kann, denn auch ich habe mir die Farbgebung so nicht vorstellen können.« Also wurde der zur Zeit in »Jürmke« heiß diskutierte Punkt erneut auf die Tagesordnung genommen und mit Wilfried Vogelsang ein verantwortlicher Vertreter der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (BGW) zur Sitzung eingeladen. Vogelsang machte sich da einmal mehr stark für das Projekt - ein drei- bis viergeschossiger Neubau mit 46 Seniorenwohnungen - zumal das Preisgericht diesem Objekt seinerzeit den Zuschlag gegeben habe. Und die Farbgestaltung habe man einem Profi überlassen. Dieser Profi heißt Petra Breuer. Die 44-Jährige ist Diplomdesignerin, und sie bekräftigte am Freitag zum WESTFALEN-BLATT: »Muss denn immer alles grau in grau sein. Mut zu Farbe an den Häusern liegt heutzutage zum Glück im Trend.« Fazit: Sowohl die Bürger als auch die Politiker sind in Sachen Farbgebung nach wie vor unterschiedlicher Meinung. Die Jöllenbeckerin Ruth Krüger (67) rümpft vor dem neuen Gebäude die Nase, und sie meint: »Für mich wäre es dort einfach zu eng. Ich würde jedenfalls nicht einziehen. Und die farbigen Punkte sind eben gewöhnungsbedürftig.« Schmunzeln durften Zuhörer in der BZV-Sitzung. Während Reinhard Heinrich von den Grünen das Projekt begrüßt (»solch ein farbiges Wohnhaus ist doch mal etwas anderes«), entgegnete CDU-Fraktionssprecher Peter Kraiczek schlagfertig: »Wen wundert's - grün war ja immer schon bunt.« Gleichwohl ist das Interesse an dem Objekt groß. Fast alle Wohnungen sind vergeben, berichtet Vogelsang. Bereits am 15. Januar sollen die ersten Bürger einziehen.
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