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Lippe macht gegen Kalkriese mobil

Streit um Varus: Petition an niedersächsiche Landesregierung geplant

Erinnert an den Sieg des Arminius über die Römer: Das Hermannsdenkmal bei Detmold. Foto: Rudolf Striewe
Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Im Streit um den Ort der legendären Varusschlacht 9 nach Christus plant der Verein Arminiusforschung aus Lippe eine Unterschriftenaktion und eine Petition an die niedersächsische Landesregierung. Die Verantwortlichen der Grabungsstätte in Kalkriese bei Osnabrück sollen aufgefordert werden, den Titel »Ort der Varusschlacht« abzulegen. Petition und Unterschriftenliste sollen dem niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann (CDU), übergeben werden.
Über die Aktivitäten soll während der Mitgliederversammlung des Vereins am Montag beraten werden. »Ich sehe gute Chancen, dass es eine breite Mehrheit für die Petition geben wird«, sagte am Freitag der scheidende Vereinsvorsitzender Hans Pohl. Die Mitglieder wählen am Montag einen neuen Vorstand, da Pohl nach zwei Jahren Vorsitz nicht mehr zur Wahl antritt.
Nach Meinung des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Wigbert Gruß sind die Lipper den Verantwortlichen in Kalkriese auf den Leim gegangen. Die offiziellen Gremien hätten nicht scharf genug hingesehen, als Kalkriese sich plötzlich als Ort der Varusschlacht bezeichnete.
Solange keine schlüssigen Beweise vorlegt werden könnten, müssten die verwirrenden Hinweisschilder »Ort der Varusschlacht« entfernt und durch neutrale Schilder ersetzt werden, heißt es in einem Petitionsentwurf. Dem Besucher in Kalkriese würden falsche Tatsachen vorgespiegelt. Auch das öffentliche Vertrauen in die Seriosität der Wissenschaft werde untergraben.
arminiusforschung.de

Artikel vom 09.12.2006