09.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Streit über Beitragserhöhungen

Krankenkassen verlangen Steigerung um 0,7 Prozentpunkte



Berlin (Reuters). Zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und dem Bundesversicherungsamt (BVA) gibt es Differenzen über die Einspareffekte der Gesundheitsreform und das Ausmaß der Beitragserhöhungen im nächsten Jahr. Beide Seiten bestätigten am Freitag, der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung habe sich am Vortag erstmals ohne Ergebnis vertagt. Die Vorsitzende des Ersatzkassenverbandes, Doris Pfeiffer, sagte, die Kassen blieben bei ihrer Annahme, dass die Beitragssätze im nächsten Jahr im Durchschnitt um 0,7 Prozentpunkte steigen müssten.
Die Politik war bisher nur von 0,5 Prozentpunkten ausgegangen. Das BVA geht hingegen von einem höheren Einsparvolumen als die Kassen und damit von einem geringeren Beitragsdruck aus. Die Kassen rechneten durch die Reform mit einer zusätzlichen Belastung von knapp 500 Millionen Euro, sagte Pfeiffer. Das BVA peile wie das Bundesgesundheitsministerium hingegen Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro ein. »Das BVA ist da offensichtlich auf Linie des Ministeriums«, sagte Pfeiffer. Offenbar habe die Politik auf die Behörde erheblich Druck ausgeübt. Die Schätzung der Krankenkassen sei sehr konservativ gerechnet und sei »keineswegs fernab der Realität«.

Artikel vom 09.12.2006