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Kindergärten:
Plätze in Quelle
werden knapp

Versorgung liegt nur bei 85 Prozent

Von Stefanie Westing
Quelle (WB). Die Kindergartensituation in Quelle stellt sich im kommenden Jahr kritischer dar als zunächst gedacht. Das machte Karl-Heinz Voßhans, Leiter des Amtes für Planung und Finanzen - Jugend, Soziales und Wohnen - am Donnerstag in der Sitzung der Brackweder Bezirksvertretung deutlich.

Nach einer Absprache der Stadt mit dem Verband der evangelischen Kirchengemeinden in Brackwede soll eine Gruppe im evangelischen Johannes-Kindergarten zum 1. Juli geschlossen werden. Dieser Vereinbarung lagen Zahlen aus dem Jahr 2005 zugrunde. Die aktuellen Zahlen sprechen aber eine andere Sprache.
Ursprünglich war man von 307 Kindern bei 280 zur Verfügung stehenden Plätzen ausgegangen. Nun sind es aber 331 Kinder, von denen nur knapp 85 Prozent mit einem Platz versorgt werden können. Nach einem Beschluss des Jugendhilfeausschusses sollte aber eine Versorgungsquote von mindestens 90 Prozent erreicht werden. In den Folgejahren wäre das in Quelle der Fall, nur eben nicht 2007 / 2008.
»Es gibt eine Vereinbarung mit dem Johannes-Kindergarten, nach der eine Gruppe von 25 auf 30 Plätze aufgestockt wird, und auch die beiden städtischen Einrichtungen, ÝAm LichtebachÜ und ÝAuf dem RennplatzÜ, nehmen zusätzliche Kinder auf«, erklärte Voßhans. Ziel sei es, wohnbereichsnahe Kindergartenplätze für die Queller Jungen und Mädchen einzurichten. Nächste Woche findet zu diesem Thema erneut ein Gespräch mit dem Verband der evangelischen Kirchengemeinden statt.
Der Jugendhilfeausschuss sei nicht besonders glücklich über diese Lösung, halte diese als Überbrückung aber für zumutbar, sagte Voßhans. »Falls es eine weitere Divergenz gibt, müsste man sogar darüber nachdenken, ob die dritte Gruppe im Johannes-Kindergarten für ein Jahr weitergeführt wird.« Allerdings, machte er gleich deutlich, seien Mittel dafür momentan im Haushaltsentwurf nicht enthalten. »Dies ist jetzt kein Aufruf nach dem Motto: Meldet euch alle in Quelle an, dann besteht die dritte Gruppe weiter.«
Regina Kopp-Herr (SPD) fand es wichtig, für den kritischen Jahrgang in Quelle die Versorgung zu sichern. »Auch unpopuläre Maßnahmen, befristet für ein Jahr, bedeuten für Eltern eine Sorge weniger.« Herbert Braß (CDU) vermisste das ausgebaute Angebot für Kinder, die jünger sind als drei Jahre. Hierzu erklärte Voßhans, dass für das Jahr 2006 zusätzliche Mittel in Höhe von 100 000 Euro vorgesehen seien, für 2007 und die Folgejahre jeweils 500 000 Euro. Die Verwaltung wolle im Frühjahr Vorschläge zum Ausbau vorlegen. Für Quelle sehe er jedoch keine Chance, im Kindergartenjahr 2007 / 08 auf diese Ressource zurückgreifen zu können.
Die Zahlen für Brackwede und Ummeln sehen übrigens etwas beruhigender aus. In Brackwede war man aufgrund der Zahlen aus 2005 von einer kritischen Situation ausgegangen, die aktuellen Zahlen gehen allerdings von einer Versorgungsquote von mehr als 90 Prozent aus.

Artikel vom 09.12.2006