13.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Da muss man doch
patriotisch denken«

GWD-Trainer Richard Ratka über die WM


Wie sind Ihre Erinnerungen an den WM-Titelgewinn 1978? Richard Ratka: Wenn ich ehrlich bin, sehr dünn. Ich war damals 14, spielte zwar Handball, war aber dem Ganzen noch nicht so verbunden, wie einige Jahre später. Einzig Vlado Stenzel ist bei mir hängen geblieben, aber auch erst nach der WM. Und mit den Weltmeistern bin ich auch erst konfrontiert worden, als ich später gegen sie spielte.

Was bringt die WM dem deutschen Handball? Ratka: Ein positives Image, neue Begeisterung und eine Verbesserung der Atmosphäre. Die hohen Besucherzahlen und das große Interesse sollten zu einem, zumindest kleinen Boom führen, den Handball als Ballsportart Nummer zwei festigen und ihn noch populärer machen.

Wie sieht das Training bei ihrem Bundesligisten in der spielfreien Zeit aus? Ratka: Da wird wahrscheinlich nur zwei der derzeit vier nominierten Spieler abstellen müssen, wird es für uns eine komplette zweite Vorbereitung geben. Eine Woche erhalten die Spieler frei, ansonsten aber wird hart gearbeitet. Schließlich müssen wir die Langzeitverletzten Arne Niemeyer und Jan-Fiete Buschmann so einbauen, dass wir nach der WM in der Liga voll angreifen können.

Wie schätzen Sie die deutsche Mannschaft ein?Ratka: Heiner Brand hat mit seinen Mannen eine große Chance, ganz nach vorne zu kommen. Ich glaube, dass die Gastgeberrolle ein Vorteil ist. Problematisch ist aber der Dezember, wo für alle Spieler fünf Bundesliga-Partien auf dem Programm stehen. Da darf natürlich nichts passieren. Wenn die Mannschaft im Januar komplett auflaufen kann, besitzt sie eine realistische Chance, ins Halbfinale vorzustoßen. Und dann ist alles möglich.

Wer wird am 4. Februar Weltmeister? Ratka: Deutschland! Da muss man doch patriotisch denken. -Kru-

Artikel vom 13.12.2006