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»Ich will Klinsmann
nicht nachahmen«

Bundestrainer Brand kritisiert die Kritiker


Bielefeld (WB). Bundestrainer Heiner Brand hat die Kritik an der vom Deutschen Handball-Bund (DHB) organisierten Weltmeisterschaft zurückgewiesen. »Mir stinkt es gewaltig, dass ausgerechnet aus Handball-Kreisen, von Leuten, die nichts tun, aus allen Richtungen auf die geschossen wird, die was tun«, sagte Brand. »Ich finde, dass die WM-Vermarktung und die Werbekampagne gut laufen. Schimpfen kann man immer noch.« Es hatte zuletzt auch international Kritik gegeben, der DHB sei der WM-Organisation nicht gewachsen.
Den WM-Titel von seiner Mannschaft zu fordern, wie es Jürgen Klinsmann vor der Fußball-WM propagierte, kommt für Brand nicht in Frage. »Wenn ich das im Stil von Klinsmann tun würde, wäre ich nicht glaubwürdig, denn das ist nicht meine Art. Was nicht heißt, dass ich keine hohen Ziele hätte. Ich will jedes Spiel gewinnen, aber ich habe keinen Grund, Klinsmann nachzuahmen.«
Mit den nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille zurückgetretenen Christian Schwarzer und Stefan Kretzschmar sowie Jan Holpert sei abgesprochen, sie nur dann endgültig zu nominieren, »wenn wir einen Engpass haben, denn das Angebot an guten Spielern ist gar nicht so groß«, sagte Brand und ergänzte: »Wir haben gute Einzelspieler, aber im Gegensatz zu den Franzosen, die auf Individualität setzen, weiß bei uns jeder, dass der Einzelne ohne die anderen nichts ist. Ich will keine Egoisten in meinem Team.«

Artikel vom 13.12.2006