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»Deutschland ist ganz anders«

Amerikanische Austauschschülerin für ein Jahr in Bielefeld zu Gast


Bielefeld (hb). Für Simone Hrouda bedeutete es eine große Umstellung, als sie vor drei Monaten nach Bielefeld kam. »Deutschland ist ganz anders als Amerika«, erzählt die 17-jährige aus Portland im US-Bundesstaat Oregon, die für ein Jahr in Bielefeld lebt und zur Schule geht.
Der Bielefelder Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Wend, der über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm auch für einen Deutschen den Austausch nach Amerika ermöglicht hat, war sehr gespannt auf die Eindrücke, die die junge Amerikanerin bereits gesammelt hat und traf sich daher mit ihr und ihrer Gastfamilie. Er sprach mit ihr über Amerika, ihre bisherigen Erfahrungen und auch über Politik. Seine, wie er selbst gestand, sehr lückenhaften Englischkenntnisse musste er dafür nicht bemühen, denn Simone Hrouda spricht bereits erstaunlich gut Deutsch. Doch erst seit zwei Jahren lernt sie die Sprache an ihrer amerikanischen Schule.
In Bielefeld besucht sie die zwölfte Klasse der Martin-Niemöller Gesamtschule und ist erstaunt über die vielen Unterschiede zum amerikanischen Schulsystem. Diese reichen vom Hausaufgabenumfang bis zum Nachmittagsangebot.
Auch das Leben bei Familie Homann in Jöllenbeck war für Simone Hrouda anfangs sehr ungewohnt, hat sie doch mit Gesa, Nane und Peer plötzlich drei jüngere »Geschwister«. Deren ältester Bruder lebt momentan für ein Jahr in North Dakota. »So sind wir darauf gekommen, dass man die Erfahrung ja auch von der anderen Seite machen kann«, erzählt Mutter Ulrike Homann. Besonders begeistert ist ihre amerikanische Gasttochter von den weihnachtlichen Bräuchen: »Der Adventskalender ist ganz toll«. Bedauerlich findet sie es nur, dass sie die Abschlussfeiern an ihrer Schule in diesem Jahr nicht mitbekommt. Ihre Eltern und ihren Hund »Charly« vermisst sie natürlich auch. Aber es sei ihr als Amerikanerin sehr wichtig, Europa kennen zu lernen.

Artikel vom 13.12.2006