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Vorbehalte vor
»den« Russen


Bremen (dpa). Das schlechte Image russischer Firmen verhindert nach Auffassung des Wissenschaftlers Klaus-Peter Nebel Milliarden-Investitionen in Deutschland. »Russische Firmen haben große Probleme, hier Fuß zu fassen«, sagte der Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement in Riga und Moskau bei einer Tagung in Bremen. Zum einen fehle russischen Betrieben noch das Know-how, wie hier Marken aufgebaut werden können. Zum anderen liege es aber auch vielfach an einem vorschnellem Urteil in Deutschland, mit dem Investoren abgeschreckt würden. Sicherheitsmechanismen würden zum Beispiel am Fall des Gifttodes des russisches Ex-Agenten Alexander Litwinenko deutlich. »Da sagen sich viele, oh Gott, jetzt haben die schon wieder jemanden umgebracht. In Italien passiert das auch durch die Mafia, aber dort ist die Wahrnehmung eine andere.«
»Die Vorbehalte vor russischen Unternehmen in Deutschland sind wesentlich größer, als umgekehrt die Ängste der Russen vor den Deutschen«, sagte Nebel. Dies führe zum Verlust von Arbeitsplätzen, die durch russisches Kapital erhalten blieben. »Deutschland schneidet sich ins eigene Fleisch.«

Artikel vom 11.12.2006