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Die »Reste« Napoleons

Vierteilige Dokumentation startet bei Arte


Arte, Samstag, 20.40 Uhr: Der französische Feldherr und Kaiser Napoleon und sein Hunger nach Macht haben bis heute Spuren auch im Ausland hinterlassen. Das zeigt die vierteilige Dokumentation »Napoleon und die Deutschen«. Sie soll einen Blick auf den Alltag der Deutschen vor 200 Jahren werfen und Reste der napoleonischen Zeit suchen. In zweijähriger Recherche rekonstruierten die Autoren um Steffen Schneide mehr als 20 Napoleon-Biografien. Briefe, Tagebücher und Gerichtsprotokolle bringen die Erzählungen von Bauern, Bürgern, Gaunern, Geheimpolizisten und Soldaten zu Tage. Ein Team von Regisseuren und Historikern hat das Ganze szenisch nachgestellt.
Im ersten Teil wird die Eroberung deutscher Städte wie Mainz, Aachen und Köln durch französische Revolutionäre thematisiert. Viele Menschen begrüßen die Eindringlinge, die eine neue Zeit verheißen. Die Franzosen zerschlagen die bestehenden Strukturen. Das hat zur Folge, dass Fürsten, Klerus und Adel fliehen, Kirchenbesitz verstaatlicht und der christliche Sonntag abgeschafft wird. Im Zuge der Verdrängung des Christentums ist jetzt auch nicht mehr der Priester für Eheschließungen zuständig, sondern der Bürgermeister.

Artikel vom 09.12.2006