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EU-Kommission prüft länger bei Bertelsmann

Bedenken gegen Verkauf des Musikverlages


Brüssel/Gütersloh (dpa). Die EU-Kommission hat schwere Wettbewerbs-Bedenken bei dem Verkauf des Bertelsmann-Musikverlags BMG Music Publishing an die Universal Music Group des französischen Mischkonzerns Vivendi. Die beiden Unternehmen könnten zusammen zu mächtig werden, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit.
Die EU-Wettbewerbshüter verlängerten deshalb ihre seit einem Monat laufende Untersuchung bis zum 27. April kommenden Jahres. Die Transaktion hat einen Wert von 1,63 Milliarden Euro. Bertelsmann bekräftigte, man rechne trotzdem mit dem Eingang des Geldes noch in diesem Jahr.
Universal sei bereits Marktführer auf dem Tonträgermarkt, schrieb die EU-Kommission. Nach dem Zusammenschluss würde das Unternehmen auch der größte europäische Musikverlag. Sie will nun mögliche negative Auswirkungen auf Gebühren für Verlagsrechte oder Konditionen für Texter und Komponisten prüfen.
Der Verkauf des Musikverlages ist eine Folge des Aktienrückkaufs von Bertelsmann. Das Unternehmen hatte zur Jahresmitte einen 25,1-Prozent-Anteil von der belgischen Groupe Bruxelles Lambert für 4,5 Milliarden Euro zurückgekauft. Die Summe soll mit dem Erlös aus dem Musikverlags-Verkauf zum Teil finanziert werden.

Artikel vom 09.12.2006