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SCB-Platz: Der
Untergrund
muss fest sein

Das Sportamt bleibt zuversichtlich

Von Elke Wemhöner
Schildesche (WB). Das Sportamt ist zuversichtlich, dass die notwendige Boden-Verdichtung des Sudbrack-Fußballplatzes am Meierteich noch gelingt. Verbindliche Daten, so Sportamt-Vertreter Gerhard Bockermann am Mittwochabend in der Bezirksvertretung Schildesche, gebe es aber erst nach dem 20. Dezember.

Wäre alles nach Plan gelaufen, hätte es in diesem Monat eine offizielle Platzübergabe an den Nutzer, den SC Bielefeld, gegeben. Doch als die Verdichtungsarbeiten anfingen, begannen auch die Probleme. »Im Einsatz war eine Spezialwalze, von denen es in ganz Deutschland nur fünf gibt«, erklärte Gerhard Bockermann. Deren Gewicht verbunden mit einer Vibration sollte den Untergrund zusammen pressen und somit für Stabilität sorgen. Bald nach Arbeitsbeginn sackte die Walze ein, und musste mit zwei Baggern aus dem entstandenen »Loch« geborgen werden.
Dass sich auf dem Gelände zwischen den beiden Teichen und der Straße Am Meierteich eine so genannte »Altlast« befindet, war bekannt. Die Behörden wissen auch, dass dort in den 40er und 50er Jahren des vergangene Jahrhunderte Hausmüll abgekippt wurde.Bodenproben sollten im Vorfeld der Sportplatzsanierung Aufschluss über die Beschaffenheit des Bodens geben. Die Analyse-Ergebnisse waren negativ - kein Hinweis auf giftige Stoffe. Die hinzugezogenen Gutachter hatten keine Bedenken gegen die Pläne, an dieser Stelle einen Kunstrasenplatz anzulegen.
Nach dem »Walzen-Unfall« entschied sich die Verwaltung für die Variante »Verdichtung des Untergrunds mit Mörtel«, die einen kostengünstigen Weg mit gutem Ergebnis verspricht. Die Variante »Ausbaggern«, darauf wies Bockermann ausdrücklich hin, wäre die kostspieligste mit geschätzten 300 000 Euro Kosten gewesen.
Derzeit arbeitet eine Fachfirma an der Bodenverdichtung per Mörtelverfahren. Boden beziehungsweise Müll aufnehmen, mit einer Zement-Kalk-Mischung vermengen, wieder auskippen und Abschnittsweise verdichten. Bislang habe dies noch nicht die Ergebnisse gebracht, die man sich vorgestellt habe, erläuterte Bockermann den BZV-Mitgliedern. Dennoch sei er zuversichtlich, das die angestrebte Standfestigkeit erreicht werden.
Bei Anlage einer Rasenplatzes oder eines Tennenplatzes (Aschebelag) wäre die Baumaßnahme längst abgeschlossen. Doch für den geplanten Kunstrasenplatz und die dafür vorgesehene elastische Tragschicht muss ein ebener Boden vorhanden sein, in dem es auch künftig keine Einbrüche gibt.
Die Kommunalpolitiker hielten mit ihrer Skepsis nicht hinter dem Berg. Viele Fragen blieben offen, meinte Thomas Wünsche (FDP) und Rainer Godejohann (Grüne) mutmaßte, es habe vielleicht doch Versäumnisse gegeben. Und das bezog er sowohl auf die Sportplatz-Planung als auch auf die Information der Bezirksvertretung. Alle Fraktionen sehen die Belastungen für den Sportverein im Hinblick auf dessen zeitliche Planung.
Mit dem Verein SCB stehe man in Kontakt, betonte Gerhard Bockermann. Er sieht die Belastungen für die Trainingsarbeit, die jetzt auf anderen Plätze stattfinden müsse. Auf die geplante Sanierung anderer Plätze haben die Verzögerungen bei der Sanierung des Sportplatzes Sudbrack keine Auswirkungen.

Artikel vom 08.12.2006