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Für Finanzpolizei
stark gemacht

Steigende Schwarzarbeit beklagt

Berlin (dpa). Im Kampf gegen wieder steigende Schwarzarbeit machen sich die Polizei- und die Gaststättengewerkschaft weiter für eine schlagkräftige Bundesfinanzpolizei stark.
»Kontrollen gegen Schwarzarbeit halbherzig«: Franz-Josef Möllenberg.

Es bestehe die große Gefahr, dass auch die Schattenwirtschaft in Deutschland wegen der höheren Mehrwertsteuer von jährlich 350 Milliarden Euro im nächsten Jahr zunehme. Die Gewerkschaften der Polizei (GdP) sowie Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verlangten gestern in Berlin zudem ein schärferes Vorgehen gegen betrügerische Firmen sowie höhere Bußgelder. Eine Bundesfinanzpolizei wird schon seit Jahren erfolglos gefordert.
Illegale Beschäftigung ist in Deutschland seit 2004 gesunken, aus Sicht von Experten auch auf Grund der von der Politik eingeleiteten Reformen und Gegenmaßnahmen. Für 2006 wird das Volumen der Schattenwirtschaft auf 345 Milliarden Euro geschätzt. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von etwa 15 Prozent.
Allein im Hotel- und Gaststättengewerbe seien bis zu 120000 Menschen illegal tätig, hieß es. Die Dunkelziffer sei erheblich höher. »Ich befürchte, dass es unter Umständen 400 000 sind«, sagte NGG-Chef Franz-Josef Möllenberg. Er forderte den Branchenverband Dehoga auf, sich einem Bündnis gegen Schwarzarbeit nicht weiter zu verweigern.

Artikel vom 08.12.2006