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Das kleine Extra im Service

Unbeschwerter Adventsbummel mit Helfer und Leihschirm

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Der Einkaufsbummel in der Aventszeit soll zum Erlebnis werden. Dazu trägt der Weihnachtsmarkt bei, der die Menschen anzieht wie ein Magnet. Dazu trägt aber auch der Handel bei, indem er (mehr) Service bietet, um den Kunden den Einkauf auch buchstäblich zu erleichtern.

Der Bringe-Service, zweieinhalb Jahre lang erprobt, sei zwar, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes (EHV) am Desinteresse der Kunden gescheitert: »Wer bezahlt hat, trennt sich nur ungern von seiner Ware.« Stattdessen überlege man gemeinsam mit dem Amt für Verkehr und moBiel, in der Innenstadt zusätzliche Schließfächer zu installieren, wo die Kunden Taschen und Tüten deponieren können. Genth: »Solche Schließfächer gibt es schon in der Verteilerebene der Stadtbahn am Jahnplatz - und an den Adventssamstagen haben wir ja seit vielen Jahren den Paketbus. Der wird gut angenommen.«
Geschenke in spe werden jetzt, in der Vorweihnachtszeit, auch bei Karstadt aufbewahrt. Geschäftsführer Thomas Kunz: »In der ersten Etage in der Damenoberbekleidungsabteilung gibt es freitags und samstags eine Gepäckaufbewahrung.« Und weil der Winter bislang so mild ist, gibt es gleichzeitig eine Garderobe, wo Kunden Mäntel und Jacken gut aufgehoben wissen können. Kunz: »Das Haus ist natürlich geheizt und wer diverse Einkäufe und Anproben erledigt, kann ganz schön ins Schwitzen kommen.« Nach wie vor seien auch die vier »Einkaufshelfer« (Personal Shopper) im Einsatz, die Kunden den Weg zur Ware ihrer Wünsche weisen, ihnen auf Wunsch die Einkäufe ans Auto tragen oder an einer Kasse mit einspringen, wenn die Warteschlange zu lang wird. Kunz: »Diesen Service behalten wir auch im neuen Jahr bei - wenn auch nicht mehr unbedingt jeden Tag.«
Der Einzelhandelsverband hat zudem in »eigenen« Parkhäusern einen Regenschirmverleih. Gegen ein Pfand von fünf Euro können sich Bielefelder vor plötzlicher Nässe von oben schützen. Genth: »Das wird gut angenommen - und in den allermeisten Fällen werden die Schirme auch zurück gegeben.«
Was es nicht mehr gibt:
l das Adventsticket
Die vergünstigte Fahrkarte für Autobusse und Bahnen habe man sich, so Genth, nicht mehr »leisten« können, nachdem sich die Deutsche Bahn AG zurück gezogen hatte. Man habe komplette Züge »gekauft«, um Bielefeld-Besucher aus der Region samstags in die Stadt und wieder nach Hause transportieren zu können. Inzwischen sei das, dank des Verkehrsverbundes OWL, nicht mehr nötig: »Die Taktdichte im Nahverkehr hat deutlich zugenommen.«
l das Winterkino auf dem Süsterplatz
Das Kulturamt als Veranstalter setze, so Amtsleiterin Brigitte Brand, die doppelte Filmvorführung - Kinderfilm und »Feuerzangenbowle« - erst einmal aus. Brigitte Brand: »Die Resonanz ließ zu wünschen übrig, der finanzielle und organisatorische Aufwand war sehr hoch und zudem war das Winterkino extrem witterungsabhängig.« Stattdessen gebe es eine neue, ebenfalls kostenlose, Veranstaltungsreihe »Kultur im kleinen Saal«. Nächster Termin: 9. Februar mit einem »Spanischen Abend«.

Artikel vom 08.12.2006