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Drei Anreize für einen Heimsieg

Handball-Oberliga: TuS 97 erwartet heute Abend Verfolger Lemgo II


Bielefeld (WB/jm). In Lemgo ist an diesem Wochende »Kläschen«, Weihnachtsmarkt. Vor dem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen in der Handball-Oberliga zwischen dem führenden TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und Verfolger HSG Handball Lemgo II (heute Abend, 20 Uhr, Realschulhalle Jöllenbeck) zogen der in der Alten Hansestadt wohnende TuS 97-Schlussmann Thorsten Leh-meier und sein HSG-Amtskollege André Lutter gestern Abend bei »alkoholfreiem Wasser«, wie Lehmeier Augen zwinkernd anmerkte, fröhlich durch die bunte Lemgoer Budenstadt. Beide bildeten vor Ur-Zeiten das Torwartgespann beim TV Lemgo.
Lehmeier ist nahezu Dauergast bei Lemgoer Heimspielen und vermag daher gut einzuschätzen, was auf seine Crew zukommt. Oder auch nicht. »Lemgo ist zurzeit nicht berechenbar. Deren letzte Spiele waren total unterschiedlich.« Ein entscheidender Faktor werde die Tagesform sein. »Ich schätze, es wird ein hochinteressantes Tempospiel. Die Mannschaft, die sich am Ende weniger technische Fehler leistet, gewinnt,« prophezeit er. Eine Vorentscheidung um die Meisterschaft falle gewiss nicht, betont Lehmeier: »Es steigt am Ende die Mannschaft auf, die keine Punkte auf dem Dorf lässt.«
Der Sportliche Leiter des TuS 97 Frank Brennecke spricht von einer »Riesenchance« und nennt - vom Drei-Punkte-Polster auf den Zweiten mal ganz abgesehen - drei weitere Anreize, warum am Freitag Abend gegen 21.45 Uhr 21:3 Zähler auf dem Jürmker Konto stehen sollten: »Erstens hätten wir dann sicher den Klassenverbleib in der Tasche, zweitens wären wir vorzeitig Herbstmeister, und drittens hätten wir nach 2005 auch das Meisterschaftsjahr 2006 ohne Heimniederlage beendet.« Und ganz ehrlich, damit habe er vor der Serie wirklich »nicht gerechnet«.
Brennecke erwartet ein »enges Spiel mit offenen Visier. Das wird rauf und runter gehen. Beide Mannschaften kennen sich so gut.« Die Partie dürfte in der Abwehr entschieden werden. »Beide Reihen verfügen über einen wurfgewaltigen Rückraum. Wer den besser kontrollieren kann, besitzt die Chance zu Kontern.« Und wer so mehr Treffer durch Gegenstöße erhalte, werde das Spiel verlieren.
»Wir sind alle hochmotiviert. Auf so ein Spiel wartest du doch das ganze Jahr. Mehr geht nicht. Irgendwann im Verlauf wird es dann eine Eigendynamik kriegen, hoffentlich mit dem besseren Ende für uns,« sagt Brennecke.
Damit das »Klassespiel« eine würdige Atmosphäre verkraften kann, werden erstmals alle Tribünen ausgezogen. Der TuS 97 hofft auf einen neuen Zuschauerrekord. Klassenrivale TSG Altenhagen-Heepen, Tabellenvierter, beendet womöglich etwas eher den Trainingsabend, um die entscheidende Phase in der zweiten Halbzeit nicht zu verpassen.
Die Lemgoer, die wohl wiederum auf Spielertrainer Jens Lause als ruhenden Pol verzichten müssen, wollen hinterher einen Kläschen-Bummel unternehmen. Nicht unwahrscheinlich, dass die Stimmung ein wenig gedrückt ist . . . Und für Samstag Abend hat Lehmeier die 97-er zum Kläschenbesuch gerufen.

Artikel vom 08.12.2006