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Neue Chance mit Kombilohn

OWL-Langzeitarbeitslose dürfen wieder auf Beschäftigung hoffen

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Die anziehende Konjunktur kommt jetzt auch den Empfängern von Arbeitslosengeld II zugute. Selbst bei besonders langer Arbeitslosigkeit steigen die Chancen, unter anderem durch das neue Modell »Kombilohn OWL«.

Während die Zahl der Bedarfsgemeinschaften in der Region seit dem Sommer um 10 000 auf 80 000 sank, kletterte die Zahl der Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt auf 20 000.
Diese Daten präsentierten gestern die Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaften sowie von KomJob im Kreis Minden-Lübbecke. Unter den verschiedensten Namen von »Arbeitplus in Bielefeld«, über »GT aktiv« im Kreis Gütersloh und »Lippe pro Arbeit«, sowie den Arbeitsgemeinschaften für Arbeit (Arge) in Paderborn, Höxter und Herford werden 160000 Hilfeempfänger betreut.
Sie zahlen Arbeitslosengeld II (ALG) aus, tragen die Unterkunftskosten und vermitteln neue Beschäftigung. Bei den Argen sind mit 58 108 knapp doppelt soviel Arbeitslose versammelt wie bei den Arbeitsagenturen (32 328), den früheren Arbeitsämtern.
In Bielefeld ist mit 72,4 Prozent der Anteil der ALG II-Empfänger unter insgesamt 19 369 Arbeitslosen am höchsten. Im Kreis Gütersloh halten sich bei 12 078 Arbeitslosen die Bezieher von ALG I und ALG II fast die Waage.
Von der anziehenden Konjunktur, insbesondere in Form steigender Nachfrage von Zeitarbeitsfirmen profitiert der Bund stärker als die Kommunen. Die Überweisungen aus Berlin sanken von 39 Millionen Euro im Mai auf 36 Millionen im September. Bei den von den Städten zu zahlenden Unterkunftskosten gab es einen Rückgang von 25,5 auf 24,8 Millionen. Während die Wohnungskosten also noch nicht sinken, führt die Zahl der ALG-II-Aufstocker vermehrt zu Entlastungen.
Mindestens 540 besonders schwer Vermittelbare sollen in der Region im kommenden Jahr mit dem Modell »Kombilohn OWL« als Packer, Tankhelfer oder Ersatz für fehlende Zivildienstleistende Beschäftigung finden. Arbeitgeber zahlen Stundenlöhne von fünf bis sieben Euro, die Argen legen 42 Prozent für die volle Sozialversicherung drauf. Themen der Zeit

Artikel vom 07.12.2006