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Weidmüller
baut in China

Produktionsfläche wird verdoppelt

Von Bernhard Hertlein
Detmold (WB). Die Reihenklemme lebt. Weidmüller, lippischer Hersteller elektromechanischer Verbindungstechnik und Werkzeuge, setzt nach deutlichem Wachstum in 2006 auf den weiteren Ausbau von Produktion und Entwicklung.
Dr. Joachim Belz.
Werner Dilly.

Nach Angaben von Vorstand Werner Dilly (früher Hella) erwartet die Detmolder Unternehmensgruppe nach einem Zuwachs von 16 Prozent bis Ende November für das Gesamtjahr einen Umsatz von gut 430 (Vorjahr: 385) Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 15 Prozent auf 3000. Etwa die Hälfte ist in Detmold beschäftigt.
Nach dem überraschenden Weggang des bisherigen Vorstandssprechers Thomas Hagen wird sich die Strategie nach Angaben von Dillys Vorstandskollegen Dr. Joachim Belz (früher Harting) stückweise verändern. So soll die industrielle Kommunikationstechnik zu einem neuen Geschäftsfeld ausgebaut werden. Belz erwartet, dass Weidmüller hier beim Aufbau von Netzwerk-Infrastrukturen Aufgaben übernehmen kann, die bisher von Weltkonzernen wie Siemens, Rockwell und Omron erledigt wurden, ohne dass sie in deren Kernkompetenz fallen. Die industrielle Kommunikationstechnik wachst jährlich um 20 Prozent.
Insgesamt verfolgt Weidmüller die klare Strategie, Entwicklung und Produktion der Kernprodukte in Detmold zu belassen und auszubauen. Gleichzeitig sollen jedoch Rand- und nur für den asiatischen Markt erzeugte Produkte aus Kostengründen in China und Rumänien entwickelt und gefertigt werden. Dazu wird Weidmüller 2007 die Produktionsfläche im chinesischen Werk auf 20 000 Quadratmeter verdoppeln und den rumänischen Betrieb um 1500 Quadratmeter erweitern.
Obwohl der deutsche Markt 2006 mit plus 12 Prozent fast sensationell zulegte, wurde er von mehreren ausländischen Märkten noch übertroffen. An der Spitze steht Dilly zufolge Singapur mit einem Zuwachs von 50 Prozent, der vor allem von Bestellungen aus dem Energiesektor rührt. An zweiter Stelle rangierte wieder einmal China, mit einem Anstieg um 40 Prozent.

Artikel vom 07.12.2006