07.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit dem Geld der
Kunden auf der Flucht

Polizei fahndet nach untergetauchtem Makler

Bielefeld (hz). Hält er sich noch in Deutschland versteckt, oder hat er sich nach Spanien abgesetzt? Die Fahnder der Bielefelder Kripo wissen nichts über den Verbleib von Immobilienmakler Gerhard W. (43), der am 14. Oktober zum letzten Mal gesehen wurde. Seitdem ist der Mann mit 130 000 Euro Kundengeldern auf der Flucht.

Mittlerweile wird der Bielefelder per Haftbefehl des Amtsgerichts Bielefeld wegen Betruges und Unterschlagung gesucht. Gerhard W. soll, so der Vorwurf der Ermittler vom zuständigen Kriminalkommissariat 13, bei der Kaufabwicklung von Immobilien und bei Anlagegeschäften Bargeld für eigene Zwecke abgezweigt haben.
Wofür der Mann, der seine Kunden mit attraktiven Zinsen gelockt haben soll, das unterschlagene Geld gebraucht hat, kann die Kripo nicht sagen. Zu einem Vorladungstermin ins hiesige Polizeipräsidium war W. nicht erschienen.
Acht Betrugsopfer aus Bielefeld und Werther sind mittlerweile bekannt. Am schlimmsten soll es ein tamilisches Ehepaar aus Bielefeld getroffen haben, das Immobilienmakler Gerhard W. insgesamt 34 000 Euro für zwei - geplatzte - Hauskäufe anvertraut hatte.
Der wegen Alkoholproblemen bekannte 43-Jährige sollte mit dem Eigenkapital der Tamilien bei Banken günstige Zinskonditionen herausschlagen. Der Bielefelder nahm das Geld in bar entgegen, quittierte den Empfang und verschwand kurz darauf spurlos von der Bildfläche, hieß es von den Ermittlern des Kommissariates 13.
Gerhard W. hatte für ein Maklerbüro an der August-Bebel-Straße gearbeitet, das seit Mitte Oktober geschlossen ist. Grund dafür war, dass dort lediglich Versicherungen und Bausparverträge vermittelt werden durften. Eine Genehmigung zum Immobilienhandel lag laut Polizei nicht vor.
Ob sich Gerhard W. in Nord- oder Süddeutschland aufhält, ob er seine Betrügereien fortsetzt, das sind für die Bielefelder Kripofahnder offene Fragen.
Wer weiß, wo sich Gerhard W. zur Zeit aufhält, der möge sich beim Kriminalkommissariat 13 telefonisch unter 54 50 melden.

Artikel vom 07.12.2006