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Wenn die Alten 2030
den Aufstand proben

ZDF stellt neuen Dreiteiler vor - Start am 16. Januar

Berlin (dpa). Die »zornigen Alten« stehen auf, die demographische Zeitbombe einer überalterten Gesellschaft wird im Jahre 2030 zur akuten Bedrohung der ganzen Bundesrepublik.
Bettina Zimmermann und Jürgen Schornagel.Foto: dpa

Das ZDF sieht das nicht als Schreckensszenario, sondern als ein von der Politik lange verschlepptes dramatisches Gesellschaftsproblem, das schon jetzt im Bewusstsein auch der jüngeren Generation eine große Rolle spielen sollte. Aus diesem Grund gibt es im Januar im ZDF einen Themenschwerpunkt dazu. Im Mittelpunkt steht vom 16. Januar an (20.15 Uhr) zur Hauptsendezeit am Abend der Dreiteiler »2030 - Aufstand der Alten« von Jörg Lühdorff mit Bettina Zimmermann (»Die Luftbrücke«) und Jürgen Schornagel in den Hauptrollen.
Zimmermann spielt eine junge Journalistin, die im Jahr 2030 den mysteriösen Tod eines Rentners aufzuklären versucht und dabei auf skrupellose Machenschaften eines großen Gesundheitskonzerns stößt, dem alte Menschen ihre meist niedrige Rente verpfänden und dabei meist um ihren wohlverdienten Lebensabend betrogen werden. Dabei ist der Dreiteiler nicht zimperlich in seinen Visionen für 2030, wie schon in einer ersten Pressevorführung gestern im Berliner Hauptbahnhof, einem der Drehorte, deutlich wurde.
Da gibt es in Berlin-Pankow ein Spezialgefängnis als Folge zunehmender Alterskriminalität, das Berliner Schiller-Theater dient als Notunterkunft für 500 obdachlose Rentner und wer überhaupt älter als 75 ist, »kann sich in Euthanasie-Zentren kostenlos beraten lassen«. Einen eigenen Sender gibt es für die »Problem-Altersklasse« mit dem Senioren-Sender Brandenburg (SSB) natürlich auch längst.
Den möglichen Vorwurf der Panikmache wehrt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender ab: »Ich möchte nicht, dass das ZDF im Jahr 2030 zum SSB wird. Die Politik kann uns nichts vorwerfen, wenn man so lange das Problem verschlafen hat. Wir alle spüren die Dringlichkeit des Problems, das sich zu einem Riesenskandal ausweiten kann, wenn nicht rechtzeitig etwas getan wird. Das wird eines der ganz wesentlichen Themen unseres Erdballs werden neben der Umweltfrage.«
Sendetermine der von der Berliner Ziegler-Film mitproduzierten 45-minütigen Folgen sind der 16. Januar (»Die Geiselnahme«, 20.15 Uhr), 18. Januar (»Das Leben im Untergrund«, 21.00 Uhr) und 23. Januar (»Das Geheimnis in der Wüste«, 20.15 Uhr).

Artikel vom 07.12.2006