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Kofferbomben

Teuflischer Plan






Noch nie ist Deutschland so knapp einem verheerenden Terroranschlag wie im Juli. Junge Islamisten hatten den teuflischen Plan gefasst, Regionalzüge nach Dortmund und Koblenz in die Luft zu sprengen - gleichzeitig um exakt um 14.30 Uhr sollten die Bomben am 31. Juli in den Koffern explodieren. Nur »handwerkliche Fehler« der Terroristen verhinderten eine Katastrophe, ermittelten Sprengstoffexperten.
Am 19. August, drei Wochen nach den missglückten Terroranschlägen auf Regionalzüge, wird einer der beiden mutmaßlichen Bombenleger, der libanesische Student Mohammed E. auf dem Hauptbahnhof in Kiel festgenommen. Er wollte nach Schweden fliehen. Fünf Tage später wurde sein Komplize Jihad H. im Libanon gefasst und inhaftiert.
Mohammed E. schwieg bisher zu den Anschlägen. Der inhaftierte Komplize in Beirut schob die Verantwortung für die Anschläge auf seinen Freund Mohammed ab. Beide hatten sich erst in Deutschland kennengelernt.
Der Fall der Kofferbomber zeigt, dass die Sicherheitsbehörden es nicht nur mit gut organisierten Terror-Netzwerken, sondern auch mit spontan agierenden Tätern zu tun haben.
Jihad H. hatte in Vernehmungen erklärt, sein Freund habe aus Wut über die Mohammed-Karikaturen die Anschläge geplant.

Artikel vom 30.12.2006