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Alt werden in den eigenen vier Wänden
Repräsentative Umfrage: Pflegebedürftigkeit wird nicht gern thematisiert
Altenpflege ist für viele über 50-Jährige in Deutschland kein Thema. »44 Prozent haben sich weder aktiv noch passiv je damit beschäftigt«, sagt Marktforscher Jörg Paninka. Er stellte jüngst den repräsentativen Altenpflege-Monitor 2006 vor. Für die aktuelle Studie - die dritte ihrer Art - wurden etwa 500 Bundesbürger im Alter zwischen 50 und 80 Jahren befragt. Ihre Antworten sollen für 30 Millionen Menschen aussagekräftig sein. Die meisten von ihnen möchten demnach in den eigenen vier Wänden alt werden.
Senioren-Wohngemeinschaften oder das Zusammenleben mit jüngeren Generationen unter einem Dach können sich dabei je 13 Prozent der Befragten vorstellen. Allerdings sei dies oft kein Ersatz für stationäre Pflege, gibt Paninka zu Bedenken. Diese kommt gleichwohl nur für 13 Prozent in Frage. Ein Grund dafür ist das nach wie vor negative Image der Altenpflege in Deutschland: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der älteren Menschen glaubt, dass Pflegebedürftige oft mit Medikamenten ruhiggestellt werden. 83 Prozent meinen, die Pfleger hätten zu wenig Zeit für den Einzelnen, und 63 Prozent sagen, Pflege sei zu teuer. Im Fall der Pflegebedürftigkeit möchte je ein gutes Drittel der über 50-Jährigen von ambulanten Diensten oder Angehörigen versorgt werden. Ein knappes Drittel kann sich auch Pflege im betreuten Wohnungen vorstellen.
Mit dem Altenpflege-Monitor sollen der Bedürfnisse der alternden Generation herausgefunden werden. Das Projekt wird unter anderem von der Evangelischen Heimstiftung Stuttgart getragen.

Artikel vom 16.12.2006