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Der Gutschein ist tot, es
lebe die Geschenkkarte

Einzelhandelsverband lobt die »elegante Lösung«

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Der Geschenkgutschein ist tot, es lebe die wieder aufladbare Geschenkkarte. Jedenfalls, wenn es nach der »Thalia«-Buchhandelskette geht.

Die Geschenkkarte ist aus Plastik, klein wie eine Scheckkarte und in den Buchhandlungen und im Internet aufladbar. Melanie Küster, Geschäftsleiterin der Bielefelder Universitätsbuchhandlung »Thalia«, betont, dass die Geschenkkarte bislang einzigartig sei. Und dass der Erfolg gerade jetzt im Weihnachtsgeschäft der Idee recht gebe.
Jörg Beyer, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, ist von der Idee einer problemlos aufladbaren Geschenkkarte sehr angetan. Ein klassischer, mit der Hand ausgefüllter Gutschein müsse vom Handel auch nur zum Teil eingelöst werden. Beyer: »Der Kunde erwartet dann, dass der Differenzbetrag ausgezahlt wird - ÝThaliaÜ hat das elegant gelöst.« Papiergutscheine bedeuteten ferner zusätzlichen Aufwand. Zwar gebe es im Grunde kein zeitliches Limit, bis wann ein Gutschein eingelöst werden müsse, »aber nach drei Jahren würde er rechtlich seine Gültigkeit verlieren«, ergänzt Beyer.
Melanie Küster jedenfalls weiß, dass die Kunden von der Geschenkkarte »total begeistert« sind: »Sie passt in jedes Portemonnaie, kann von fünf Euro an aufwärts beliebig aufgeladen werden und weckt zudem die Sammelleidenschaft.« Zurzeit habe der Kunde die Wahl zwischen sechs Motiven: Der »Sternenzauber« sei jetzt, passend zum Weihnachtsfest, natürlich der Renner, aber auch die Karte mit der Mini-Torte samt Kerze, die mit dem Herzen, dem Bücherstapel, die »sonnigen Grüße« und »Für die Kleinen« seien anlassbezogen beliebt. Melanie Küster: »Inzwischen gibt es bereits erste echte Sammler.« Das Sortiment werde zudem nach und nach erweitert.
Oft seien es Kinder, die die Geschenkkarte als bargeldloses Zahlungsmittel dabei hätten, um (Schul-)Bücher zu erwerben. »Das ist den Eltern wohl lieber, als dem Nachwuchs viel Bargeld mitzugeben.« Und natürlich habe der »Plastik-Gutschein« wie der alte Papiergutschein (»Die haben wir auch noch, aber sie werden kaum noch verlangt.«) Vorteile, nämlich: Die Beschenkten können sich das Lesefutter holen, das sie wirklich haben möchten. Vorweihnachtlicher Wunsch der »Thalia«-Geschäftsleiterin: »Vielleicht haben wir nach dem Fest auf diese Weise weniger Umtausch.«

Artikel vom 07.12.2006